Ja, Nein, oder vielleicht? Die Stimmen vom Bildungsstreik

Am Bildungsstreik beteiligen sich die verschiedensten Interessengruppen. Wir haben nachgefragt: Sind Studenten, Mitarbeiter und hochschulpolitische Vertreter dafür, dagegen oder wollen sie etwas ganz anderes?

Bunt und vielfältig sind nicht nur die Anhänger des Bildungsstreiks. Foto: Cora-Mae Gregorschewski

Bunt und vielfältig sind nicht nur die Anhänger des Bildungsstreiks. Foto: Cora-Mae Gregorschewski

Zusammengestellt von Christina Bauermeister, Sophie Jankowski, Stefanie Kreft, Elisabeth Loose und Leah Wilk

„Wir brauchen eine Kehrtwende in der Politik – jetzt! Alle leiden unter der Unterfinanzierung des Bildungssystems. Deutschland ist Weltmeister in sozialer Auslese. Das fängt mit den Studiengebühren an. Wir müssen gemeinsam gegen diese Bildungskatastrophe angehen!“ (Andreas, Bundesvorstand der GEW)

„Leistungszwang gibt es doch überall in der Gesellschaft. Jegliche Gleichmacherei ist allerdings der falsche Weg. Partikularinteressen gehören in eine demokratische Gesellschaft und sind auch legitim“. (Wolfgang Beyer, Theologie, HU)

„Die Situation insgesamt ist dramatisch. Die personelle Ausstattung ist teilweise katastrophal und zum Teil nicht ausreichend, um überhaupt Anträge auf Sonderprogramme zu stellen. Die Chinastudien haben insgesamt eine mehr als 100%ige Auslastung der Studienplätze.“ (Prof. Dr. Dr. h.c. Mechthild Leutner, Professorin am Ostasiatischen Seminar, FU)

„Es reicht! Wir fordern die Abschaffung des Bachelor-Master-Systems. Wir fordern ein Studium ohne Anwesenheitspflicht und ohne Modularisierung. Studiengebühren sollten verboten werden und BAföG sollte elternunabhängig sein. Ein Studium bestehend aus 8 Semestern ist das Mindestmaß. Wenn Unis marode Banken wären, hättet ihr sie schon gerettet!“ (Steffi, Geschäftsführerin des SDS, Studentin, HU)

„Bildung ist eine Investition in die Zukunft. Deshalb sollte man auch nicht davor zurückschrecken, Schulden für eine ausreichende Finanzierung aufzunehmen.“ (Wolf Dermann, Mitglied der LHG, Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, FU)

„Ich mag die kommunistische Polemik meiner Asta-Mitstudenten nicht, die ohne fundierte Argumente versuchen Massen zu mobilisieren und dazu noch Werbung für die Linke machen. Sie bekommen schon alles umsonst und beschweren sich trotzdem und motivieren darüber hinaus Langzeitstudenten noch länger zu studieren.“ (S., Wirtschaftsingenieurwesen, TU Berlin)

„Also ich werde nicht zum Bildungsstreik gehen, weil in meinem Studium nichts Essentielles fehlt und ich Gewohnheitsstreiks nicht wirkungsvoll finde. Dazu muss ich sagen, ich weiß natürlich nicht wirklich über alles um den Bildungsstreik Bescheid.” (Deborah, Mathematik, FU)

„Ich habe Spaß an Demonstrationen. Das ist aber nicht der einzige Grund, warum ich hier bin. Wir müssen den Verantwortlichen der Länder- und Bundespolitik klar machen, dass sich was verändern muss im Bildungssystem. Das Bildungsangebot war schon schlecht, als ich studiert habe. Jetzt ist es noch schlechter. Studenten und Schüler sollten mehr Freiheit zur Selbstbestimmung haben.“ (Boris, freier Regisseur, Magister-Abschluss in Theaterwissenschaften)

Autor*in

FURIOS Redaktion

Unabhängiges studentisches Campusmagazin an der FU seit 2008

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