U-Bahnhof Calvin-Dorf, bitte aussteigen

Jedes Jahr die gleichen Nasen – nicht im StuPa, sondern auf den Plakaten. Christian Güse hat sich die frisch kopierten Wahlkämpfer genauer angeschaut.


Eine Grundregel lautet: Wahlkampf braucht ein Gesicht! Der sympathischen Person auf den Plakaten möchte man ja sein Vertrauen und schließlich auch seine Stimme schenken. Doch was, wenn das eigene Gesicht sich nicht dafür eignet? Man sucht eine Alternative, bekannt, kreativ, etwas, womit man sich von der grauen Masse abhebt.

Was böte sich da besser an, als die Helden der eigenen Kindheit, die Comicfiguren, wieder aufleben zu lassen? Wer erweckt schon mehr Vertrauen, als ein Kekse futterndes Krümelmonster, dass einen vom Plakat der FSI OSI aus zulächelt und erklärt, diese seien „Einfach zum Anbeißen!“? Wer würde sich nicht der Liste 54 und ihrem Maskottchen Asterix anschließen, um mit einem gekonnten rechten Haken die Studiengebühren aus Berlin fernzuhalten? Ganz ohne Bezug zum Thema geht es natürlich nicht. Da lag für das OSI das Krümelmonster sofort auf der Hand. Auch für die „Langzeitstudies gegen Studiengebühren“ kamen nur Stattler und Waldorf, die alten Dauergäste der Muppet-Show als würdige Vertreter in Frage: Die Alten müssen schließlich zusammenhalten!

Die großen Abräumer dieser Wahl stehen jedoch schon fest: Es handelt sich um Calvin und Hobbes, den kleinen Jungen und den sprechenden Stofftiger. Mal werben sie für eine FSI, dann kämpfen sie direkt mit einem Bündnis von FSIs gegen die mögliche Einführung eines Fachschaftsrats. Der chronisch unverstandene, kindlich zynische Calvin ist eine Galionsfigur des Aufstands gegen Obrigkeiten, seien es Eltern oder Präsidenten. Stellt sich nur die Frage, wie sehr es dem Zeichner Bill Waterson gefallen würde, wenn er wüsste, dass seine Schützlinge als Werbefiguren herhalten müssen. Schließlich hat er genau das bisher immer zu vermeiden versucht.

Waterson selbst wäre vermutlich eher ein Fan der „Grünen Alternative“ gewesen, die mit einem leicht kahl aussehenden, aber immerhin selbst entworfenen Stachelschwein ins Rennen gehen. Oder er wäre Sympathisant der Jusos, die mit einem in liebevoller Handarbeit gezeichneten müden Studenten werben. Solche Figuren sind zwar weniger bekannt als Calvin, Asterix und Co, aber immerhin beweisen sie einen Hauch von Originalität. Auch keine schlechte Idee im Wahlkampf.

Autor*in

FURIOS Redaktion

Unabhängiges studentisches Campusmagazin an der FU seit 2008

Ähnliche Artikel

2 Responses

  1. spätrom sagt:

    jejeje…LAAANGWEILIG!
    danke für die verschwendung meiner lebenszeit.
    mal im ernst: was soll das?? wen interessieren logos????
    eine zeitung für studierende sollte sich um information und kritische analyse der bedingungen an den hochschulen bemühen. das, was ich hier zu lesen bekomme, entspricht eher dem unterhaltungsniveau von mtv o.ä.
    eure zeitschrift scheint außerdem ein organ für die konservativen, rechtsliberalen gruppen an der fu zu sein. die leute, die hier nur den kopf in den sand stecken, anstatt aktiv für die rechte der studierenden einzutreten.

  2. heinz sagt:

    bla bla bla gähn. ein welt ohne furios wäre in keinster weise tragisch. diese artikel sind einfach alle gähnend langweilig. auch wenn ihr lieben furios-autorInnen es nicht glauben wollt und euer geschriebsel für guten journalismus oder sogar manchmal für einen reflektierten genie-streich haltet. schreib lieber hausarbeiten. kümmert euch um eure studium,als die welt mit diesen nonsense zu belästigen. das war das erste und letzte mal dass ich mir diese seite angetan habe…

Schreibe einen Kommentar zu spätrom Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.