#35 SDS.dielinke-MINT

Wer seid ihr?

Wir sind “SDS.dielinke – MINT”, eine der drei SDS-Basisgruppe an der FU. MINT steht für „Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik“ und soll ausdrücken, dass bei uns Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler aktiv sind. Als MINT-Basisgruppe treten wir zum ersten Mal zu den StuPa-Wahlen an, der SDS an sich war aber schon in den letzten Jahren immer im StuPa.
Wir sind ein Teil der SDS-FU-Gruppe und des SDS-Bundesverbandes, indem insgesamt über 40 Gruppen aktiv sind. SDS steht für Sozialistisch-Demokratischer Studierendenverband, und das ist bei uns auch Programm! Wir kämpfen gemeinsam für Verbesserungen an der Uni, aber immer mit der Perspektive einer anderen Gesellschaft, ohne Krieg, ohne Hunger, ohne Unterdrückung und ohne Umweltzerstörung.

Welche konkreten Initiativen wollt ihr ergreifen, wenn ihr ins StuPa gewählt werdet?

Momentan ist der Handlungsspielraum im StuPa relativ gering, das gälte es natürlich zu verändern. Wir streben ein breites Bündnis linker und progressiver Gruppen im Studierendenparlament an, um einen aktiveren und offeneren AStA zu bilden. Einen AStA, der präsent ist und aktiv in die Studierendenschaft wirkt.
Wir sind allerdings der Meinung, dass studentische Politik an der Uni sich nicht auf reine Gremienarbeit beschränkt und auch nicht beschränken darf.

Was ist euer Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zu anderen Gruppen?

Einerseits sind wir im Verband bundesweit vernetzt und können so gemeinsame, an großen Kampagnen arbeiten — ob im Bildungsstreik, zum Kapitallesen oder zur Blockade von Nazis — und tolle Kongresse organisieren, wie den 1986-Kongress oder den MakeCapitalismHistory-Kongress, die jeweils über 1200 Besucher hatten.
Andererseits sind wir eine kleine Gruppe, die sich eigene Schwerpunkte setzt und speziell naturwissenschaftliche Themen behandelt und einen etwas anderen Politikstil pflegt, als viele politische Gruppen, die von GesellschaftswissenschaftlerInnen und Politikstudierenden dominiert werden.
Durch unser kritisch-solidarisches Verhältnis zur Partei Die Linke, sind wir auch an gesellschaftlichen Konflikten dran, die uns als Studierenden nicht unmittelbar berühren und sind auch dadurch mit anderen gesellschaftlichen Gruppen vernetzt.

Mit welchem Einsatz habt ihr euch die (Wieder-) Wahl ins StuPa verdient?

Wir haben bereits spannende Veranstaltungen gemacht, u.A. zu Grüner Gentechnik, Überwachung oder zu Albert Einsteins Text “Warum Sozialismus?”. Wir waren sehr aktiv im Bildungsstreik und tragen zur Organisierung der Studis an der Naturwissenschaften bei. Im Gegensatz zu vielen anderen Listen machen wir also wirklich etwas und haben konkrete Vorstellungen, wie ein AStA besser funktionieren könnte und sollten deswegen ins StuPa gewählt werden!

Wie wollt ihr mehr Interesse bei den Studierenden für Campuspolitik und das StuPa wecken? Wie wollt ihr die Wahlbeteiligung erhöhen?

Die niedrige Wahlbeteiligung ist nur Ausdruck der Politikverdrossenheit vieler Studis und nicht das Problem an sich. Deswegen ist es auch viel wichtiger Studierende dazu zu motivieren sich zu engagieren und zu organisieren (in politischen Organisationen, Projekten, Fachschaften etc), als nur die Wahlbeteiligung erhöhen zu wollen.
Als SDS machen wir hier sehr konkrete Angebote, sowohl bei uns aktiv zu werden, einer großen, aktiven linken Organisation, als auch Angebote nach außen, wie die Kapitallesekreise und andere offene Lesekreise.
Anderen Akteuren können wir auch nur dazu raten, weniger Szene-Slang und Politiksprech zu verwenden, und konkreter an der Lebensrealität der Studis anzuknüpfen.

W ie bewertet ihr die Arbeit des AStA im vergangene Jahr?

Der AStA hat im Gegensatz zu früher schon einige Fortschritte gemacht, so werden Autonome Vollversammlungen zum Teil beworben und es liegen mehr Materialien vom AStA aus. Auch hat er die Kampagne zur Urabstimmung „Für eine solidarische FU“ aufgegriffen, was wir ausdrücklich unterstützen.
Trotzdem ist der AStA noch sehr weit davon weg, als allgemeine Interessenorganisation von der Mehrheit der Studierenden wahrgenommen zu werden. Wir finden es gut, dass der AStA keine reine Service-Abteilung ist, sondern auch ein politisches Selbstverständnis hat. Wir bemängeln, aber dass dies zu sehr auf sich selbst und eine kleine Minderheit der Studierenden bezogen ist. Mit einem anderen Auftreten und etwas anderen Organisationsstrukturen, ließe sich an der Uni viel mehr erreichen und auch mehr Studis in politische Prozesse einbinden.

Sollte des Semesterbeitrags aufgrund der gefallenen Zinseinnahmen auf 8 Euro erhöht werden?

Insgesamt sollte natürlich möglichst sparsam mit den Ressourcen umgegangen werden und diese so angelegt werden, dass man nicht von Schwankungen abhängig ist. Allgemein wäre es aber wichtiger gegen die ständige Verteuerung des Semestertickets oder gegen die Verwaltungsgebühren zu protestieren!

Wie steht ihr zum Zukunftskonzept „Internationale Netzwerkuniversität“? Welche alternativen Leitbilder haltet ihr ggf. für besser?

Diese “Zukunftskonzepte” sind hauptsächlich Marketing.
Wir unterstützen die Forderungen aus dem Bildungsstreik
Ein vollständiges Konzept vorzustellen, würde hier definitiv den Rahmen sprengen. Ähnlich, wie der SDS in den 60er Jahren, arbeiten wir im Verband aber an einer gründlichen theoretischen Analyse der Rolle der Hochschule in unserer Gesellschaft. Daraus wird vielleicht ein Plan hervorgehen, der die Fragen beantwortet: “Welche Funktion hat die Hochschule in unserer Gesellschaft? Welche Funktion hätte sie einer befreiten Gesellschaft? Welche Forderungen können/müssen wir heute stellen? Worauf können wir hoffen?”

Wenn ihr könntet: Welche Liste würdet ihr am liebsten aus den Wahlvorschlägen streichen?

Die SDS-Osi-Gruppe, dann könnten wir behaupten, dass der SDS von mehr NaturwissenschaftlerInnen, als PolitikwissenschaftlerInnen gewählt wird 😉

Autor*in

FURIOS Redaktion

Unabhängiges studentisches Campusmagazin an der FU seit 2008

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