„Sie verlassen den Ponyhof“

Am 16. Februar fand an der Technischen Universität die zweite Berliner Nacht der Unternehmen statt. Eliese Berresheim war da und hat sich umgeschaut.

Auf den ersten Blick hat der imposante Lichthof im Hauptgebäude der TU wenig mit einem „Ponyhof“ gemein. Säulen und geschwungene Bögen umsäumen den gläsernen Hof. Vor dieser prunkhaften Kulisse präsentierten sich auch auf der zweiten Berliner Nacht der Unternehmen wieder zahlreiche Betriebe – vom Familiengeschäft bis zum globalen Wirtschaftsriesen war für jeden etwas dabei. Ihr Ziel: Studenten und Absolventen bei ihrer Job- und Praktikumssuche Orientierung und Inspiration zu geben, bevor sie den „Ponyhof“ – sprich die Universität – verlassen.

„Dieses Jahr sind etwa 40 Unternehmen und Institutionen aus der Branche ‚Ingenieurwesen’ anwesend“, erzählt Felix vom Infostand. „Letztes Jahr waren es die Finanzen“. Felix studiert Elektrotechnik an der TU und half bereits im Vorjahr bei der Organisation. Zu seinen Aufgaben gehörte vor allem die vorbei strömenden Studenten auf die Veranstaltung aufmerksam zu machen. Denn nicht den Betrieben, sondern vor allem den Studenten bot die Nacht der Unternehmen eine gute Gelegenheit sich bekannt zu machen und auszutauschen. Der Neugierde waren keine Grenzen gesetzt, im Gegenteil: Interessierte Studenten konnten Fragen stellen, sich beraten lassen und Anfragen für Praktika machen.

Neben dem zentralen Ausstellungsbereich im Lichthof hatten Studenten anschließend die Möglichkeit, mit Bussen zu den verschiedenen Unternehmen zu fahren und dort an einer Führung teilzunehmen. „Letztes Jahr konnte man zum Beispiel an einer Führung durch die Vattenfallbetriebe teilnehmen“, berichtet Felix. Außer Studenten waren auch einige Vattenfallkunden dabei. „Ich habe auch an so einer Betriebsführung teilgenommen. Das war nicht nur spannend und interessant, sondern echt hilfreich, weil man sich dort viel Zeit genommen hat, um Fragen zu beantworten.“

Doch nicht überall stieß die Veranstaltung auf so viel Interesse. Yasin und Marc studieren Economics und Wirtschafts- und Ingenieurwesen an der TU. Der Ausstellung konnten sie auf den ersten Blick wenig abgewinnen – andere Dinge hatten Priorität: „Wir schreiben gleich unsere Statistik-Klausur, die ist ganz schön schwer. Die letzten Wochen haben wir nur mit Lernen verbracht.“ Prinzipiell finden sie die Idee aber gut. „Wenn ich Absolvent wäre, dann würde ich mich dort auch mal umsehen“, meint Yasin. In der Tat sind Absolventen die bevorzugte Zielgruppe der Unternehmen, wie eine Mitarbeiterin am Stand der Berliner Wasserbetriebe bestätigte. „Aber auch angehende Absolventen sind interessant für uns.“, fügt sich hinzu. „Wenn Studenten sich beispielsweise für ein Praktikum bei uns bewerben, kommt es gut an, wenn man sich schon mal unterhalten hat.“

Rund 800 Studenten profitierten bis zum Ende der Nacht von dem Angebot – nicht genug meinen die Veranstalter. Im nächsten Jahr sollen es mehr werden.

Autor*in

FURIOS Redaktion

Unabhängiges studentisches Campusmagazin an der FU seit 2008

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