RSPO-Beratungen in den Semesterferien?

Ein letztes Mal im Semester hat die Kommission für Lehrangelegenheiten getagt. Einziger Tagesordnungspunkt war die Diskussion über die Rahmenstudien- und Prüfungsordnung. Die KfL empfiehlt, die Überarbeitungen in den Semesterferien ruhen zu lassen. Von Veronika Völlinger

Die Kommission für Lehrangelegenheiten tagt ein- bis zweimal im Monat im AS-Sitzungssaal im Henry Ford Bau. Foto: Cora-Mae Gre­gor­schew­ski

Kaum ein Komissions-Mitglied ist pünktlich erschienen, viele Stühle blieben komplett leer. Genau dieses Szenario fürchten Gegner der Rahmenstudien- und Prüfungsordnung (RSPO). Denn sollten in der vorlesungsfreien Zeit Sitzungen der Kommission für Lehrangelegenheiten (KfL) angesetzt werden, könnte sich das schnell wiederholen.

Das Präsidium will die RSPO zu Beginn des Wintersemesters 2012/2013 beschließen. Auf der letzten Vollversammlung am 27. Juni klang an, dass die Ausarbeitung des neuen Entwurfs somit zwangsläufig in der vorlesungsfeien Zeit geschieht. Die Studierenden lehnen das ab: Wenn sie nicht an der Uni sind, haben sie keine Möglichkeit auf die neue Beschlussvorlage der RSPO Einfluss zu nehmen.

Das Präsidium schien die Semesterferien schon fest verplant zu haben: „Ich gehe davon aus, dass das Präsidium und das Rechtsamt sich in den Ferien mit dem neuen Entwurf befassen werden“, sagte Vizepräsident Michael Bongardt, Vorsitzender der KfL. Auf Antrag des studentischen Gremium-Mitgliedes Mathias Bartelt wurde diese Vorgehensweise noch einmal diskutiert.

In mehreren Schritten erarbeiteten die Komissionsmitglieder eine Empfehlung an den Akademischen Senat (AS). Zwischenzeitlich schienen sie völlig entnervt ob der umständlichen Vorgehensweise während der Diskussion. „Wir stimmen jetzt ab, ob wir über den Antrag abstimmen“, hieß es von Bongardt gegenüber den Anwesenden. Wenig später verließ Mathias Bartelt kurzzeitig wutentbrannt den Sitzungssaal mit den Worten: „Das ist für mich kein Umgang hier. Unglaublich!“. Die letzte Abstimmung ging ohne ihn über die Bühne.

Letztendlich konnten sich die Anwesenden trotzdem auf eine Empfehlung an den AS einigen. Die KfL empfiehlt, die RSPO frühestens im November 2012 zu beschließen. Außerdem rät sie an, eine neue Beschlussvorlage nicht allein durch das Präsidium erarbeiten zu lassen. Vielmehr sollte die KfL selbst eine neue RSPO-Version entwerfen – unter Mithilfe des Präsidiums, seiner zuständigen Fachabteilungen, der Fachbereiche und der jeweiligen Beauftragten. Auch den Fachbereichen empfiehlt sie, keine Beschlussfassungen in den Semesterferien anzusetzen. Sollte sich der AS dennoch für Feriensitzungen entscheiden, will die KfL ebenfalls in der vorlesungsfreien Zeit tagen – nur so hat sie die Chance, an einer neuen Beschlussvorlage mitzuwirken und eigene inhaltliche Änderungen anzubringen.

Die KfL ist zur Hälfte mit Studierenden und zur Hälfte mit Vertretern der anderen Statusgruppen besetzt. Sie berät den AS; selbst hat sie keine Beschlusskompetenz. Wie es weitergeht, hängt also in großem Maße von den Beschlüssen der AS-Sitzung am Mittwoch, 11. Juli, ab. Erst dann wird sich zeigen, wie die Semesterferiengestaltung für die RSPO-Mitwirkenden aussehen wird.

Autor*in

FURIOS Redaktion

Unabhängiges studentisches Campusmagazin an der FU seit 2008

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