Licht und Schatten auf den Seiten der FU

Die FU hat auf ihrer Webseite ein neues Vorlesungsverzeichnis präsentiert. Es sieht schick aus. Die Internetplattformen aber, die für Studenten wichtig sind, vernachlässigt die Uni, findet Florian Schmidt.

Ein bisschen wie ein Fahrkartenschalter der Deutschen Bahn wirkt es, das neue elektronische Vorlesungsverzeichnis. Lediglich die Farbe scheinen die Programmierer von DB-Rot auf FU-Blau umgestellt zu haben. Ansonsten lässt sich die Internetseite ähnlich schnell und intuitiv bedienen wie ein Ticketautomat am Bahnhof Friedrichstraße.

Das ist gut so. Vorbei sind die Zeiten, in denen sich Studenten der FU durch unzählige Kategorien und Untermenüs klicken mussten, um am Ende überall zu landen – nur nicht bei den Terminen der gesuchten Vorlesung. Wo früher Orientierungslosigkeit herrschte, führen jetzt klare Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur gewünschten Lehrveranstaltung.

Positiv bemerkbar macht sich auch die neue Filterfunktion. Sie erlaubt eine Trennung von Modulen des Grundstudiums und Vertiefungsveranstaltungen. Fest steht damit: Das neugestaltete Vorlesungsverzeichnis ist schon jetzt eine der besten Nachrichten des kommenden Semesters.

Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Im Glanz des nun so fein herausgeputzten Vorlesungsverzeichnisses wirken die beiden anderen FU-Plattformen, die für Studenten wichtig sind, geradezu altbacken.

Campus Management, die Seite zur Modulanmeldung, ist nach wie vor ein unansehnliches Verwaltungssystem. Hier können sich Studenten nur freuen, wenn die Anmeldung geklappt hat und sie die Seite bis zum Ende des Semesters nicht mehr aufrufen müssen. Über den Look eines Buchhaltersystems könnte man hinwegsehen, wenn die Technik stimmen würde. Doch gerade das ist nicht der Fall. So lässt sich die Seite im Firefox-Browser zu manchen Zeiten nicht ansteuern und der Stundenplan – in der Idee ein erstklassiges Tool – funktioniert überhaupt nicht.

Auch die Lernplattform Blackboard braucht dringend eine Generalüberholung. Hier klappt in den meisten Fällen zwar alles – gern hält man sich trotzdem nicht auf der Seite auf. Zu unübersichtlich, zu uneinheitlich, zu überfrachtet, kurz: zu nutzerunfreundlich gestaltet ist die Page. Es fällt schwer zu glauben, dass sich die Programmierer bei der Menüführung viele Gedanken gemacht haben. Mehr Arbeit haben sie offenbar in das Erstellen überflüssiger Knöpfe gesteckt.

Gutes Beispiel dafür ist der Button zur Abfrage von Noten. Diese werden bekanntermaßen ausschließlich in Campus Management und nie in Blackboard offiziell verkündet. Ein Entschlacken der Funktionen sowie eine Konzentration auf das Wesentlich täten der Lernplattform mehr als gut.

Die Neugestaltung des Vorlesungsverzeichnisses ist ein guter Anfang. Zu hoffen bleibt, dass die IT-Abteilung der FU häufiger die Internetpräsenzen der Uni auffrischt. Im Sinne der Studenten sollten dabei künftig nicht nur die Aushängeschilder, für die kein Login nötig ist, im Vordergrund stehen. Es sind Blackboard und Campus Management, die viele Studenten an den Rand der Verzweiflung treiben. Diese Seiten wurden viel zu lange vernachlässigt. Lieber jetzt als gleich sollten die FU-Programmierer sie deshalb auf Vordermann bringen.

Autor*in

FURIOS Redaktion

Unabhängiges studentisches Campusmagazin an der FU seit 2008

1 Response

  1. Thomas E. sagt:

    Mit ein bisschen Recherche würde der Kommentator zumindest feststellen, dass Aussehen, Usability und Funktionsumfang von Blackboard nicht in den Händen der FU-Programmierer liegen. Es gibt einfach nicht sehr viele Alternativen zu Blackboard. Siehe auch: http://chronicle.com/blogs/wiredcampus/blackboard-buys-2-leading-supporters-of-open-source-competitor-moodle/35837

    Ganz genauso ist auch Campus Management eine eingekaufte Software, in diesem Fall ein SAP-Produkt. Kann man also sicher beides wechseln. Kostet aber auch Geld und ein anderes System wird genauso seine Nachteile haben, einfach weil es keine All-in-one-Lösung gibt und Schnittstellen immer Probleme bereiten.

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