Bei der Stupa-Wahl treten jede Menge Listen an, deren Namen so gar nicht akademisch anmuten – und das nicht nur an der FU. Tycho Schildbach hat sich nach den lustigsten Listen umgesehen.
Die Wahlen zum Studierendenparlament (Stupa) stehen wieder vor der Tür. Wie immer werben auch dieses Jahr Listen mit kuriosen oder durchweg sinnbefreiten Wahlzielen um euer Kreuzchen. Zu diesem Anlass stellt FURIOS die aktuellen Highlights vor.
„Die PARTEI –
Hochschulgruppe“
Mittlerweile ist die Spaß-Truppe schon ein Urgestein im Konkurrenzkampf der lustigen Listen an der FU. Der Gastauftritt des großen Vorbilds, dem Politsatiriker und Gründer Martin Sonneborn, verhalf der Gruppe 2009 zu besonderer Aufmerksamkeit. Nachdem die Liste in den vergangene Jahren mit Forderungen wie „Aussageverweigerungsrecht bei Prüfungen!“ auf Stimmenfang ging, steht das Wahlprogramm in diesem Jahr unter dem Motto „Mehr Fleisch, weniger Hipster!“. Mit ihrem Engagement für eine Zulassungsbeschränkung von Jutebeutelträger und die Einführung einer Fleischmensa hoffen die Mitglieder ihre drei (!) Sitze im Studierendenparlament verteidigen oder gar ausbauen zu können.
„Liste gegen die Veggiemensa“
Auch bei einem weiteren alten Hasen unter den skurrilen Stupa-Listen steht der Fleischgenuss ganz oben auf der politischen Agenda. Seit der Wiedereröffnung der Mensa I als rein vegetarische Mensa im Jahr 2010 quält einige Studenten der permanente Fleischentzug. Um ihrem Leiden ein Ende zu bereiten, zogen sie als „Liste gegen die Veggiemensa“ in den vereinten Kampf gegen den Vegetarismus an der FU. Jetzt wollen sie mit Slogans wie „Wir beten für Gulaschkanonen, weil die Mensa uns verhungern lässt“ das dritte Mal in Folge im Studierendenparlament mitmischen.
„Nudeln gehen immer!“
Das Thema Essen stellt scheinbar einen großen Anreiz zum hochschulpolitischen Engagement dar. In diesem Jahr wirbt erstmalig die Liste „Nudeln gehen immer!“ um die Gunst der Pasta-Liebhaber an unserer Universität. Doch welche Ziele sie genau verfolgen, ist noch nicht ausreichend auf dem Campus publik gemacht worden.
Doch schauen wir mal über unseren mit Fleisch und Nudeln bedeckten Tellerrand auf die anderen Berliner Hochschulen. Wer steht dort zur Wahl?
„The Autonome Alkoholiker_innen“
An der Humboldt-Universität (HU) werden diesen Januar „The Autonome Alkoholiker_innen“ auf dem Wahlzettel gelistet sein. Die Trink-Truppe verlangt die Auffüllung des Kraters, der bald anstelle des Hauptgebäudes stehen wird, mit Bier und Fünzigpfennigstücken. Zudem treten sie ein für die Umbenennung der Charite in Kakerlake und die Opferung von Menschen für alle Götter, deren Anzahl sie auf 37 beziffern. Hier hat wohl jemand zu tief ins Glas geschaut.
„Danke, gut – Trackliste, The (Die LISTE)“
Nicht weniger Alkohol oder gar THC-getränkt dürften die Fantasien der Gruppenmitglieder von „Danke, gut – Trackliste, The (Die LISTE)“ an der HU sein. Sie setzen sich für die Randomisierung aller Raumnummern sowie den Wiederabriss des Stadtschlosses bis zum Jahr 2027 ein. Nach eigenen Angaben verstehen sie sich als „Liste für Integrität in Tennisschuhen, Synapsen-Kaskaden, Toronto und Ernsthaftigkeiten“.
„Freie Raucher-Liste“
Auch in den zahlen- und formelgefüllten Köpfen der Studenten der Technischen Universität (TU) scheint noch genug Platz für politische Absurditäten zu sein. Neben einer weiteren Hochschulgruppe von „Die PARTEI“ trat hier die „Freie Raucher-Liste“ zur Stupa-Wahl 2012 an. Ihre Forderungen: Studienplätze für alle Kettenraucher, Nichtraucherecken in den Uni-Gebäuden, Raucherpausen in den Klausuren sowie höhere Bafög-Sätze für Raucher. Damit eben nicht nur die Köpfe des akademischen Nachwuchses rauchen.