Es geht uns was an

Alle Jahre wieder finden Wahlen für verschiedenste Gremien an der FU statt. Natalia Gawron fragt sich: Wer geht eigentlich wählen? Und warum tun’s die Meisten nicht?

Kaum aus den Weihnachtsferien und der wild durchzechten Silvesternacht wieder in der Uni angekommen, geht es auch schon drunter und drüber. Frühes Aufstehen, Vorbereitungen auf die Klausuren und Besprechungen der Hausarbeiten stehen auf der Tagesordnung. Als wenn das nicht schon genug wäre, nein – im Januar wird auch noch gewählt.

Die Wahl des Akademischen Senats, des Studierendenparlaments, der Fachbereichsräte und der Fachschaftsräte steht an. Doch wer von uns geht eigentlich wählen?

Die Wahlbeteiligung in den vergangenen Jahren fiel sehr gering aus. Ganze 15 Prozent der unendlichen Masse der Studierenden gingen 2011 an die Urnen – ein Rekord. Vergangenes Jahr belief sich der Anteil der Wähler bei der Wahl für das Studierendenparlament nur noch auf circa 11 Prozent. Doch woran liegt das?

Trotz der vielen, ab und an belustigenden Wahlplakate mit ihren utopischen, inhaltsleeren Versprechungen und der überall herumschwirrenden Flyer bekommen die wenigsten mit, dass es überhaupt so etwas wie Wahlen an der FU gibt.

Wann wird gewählt? Was wird gewählt? Und was machen diese ganzen Gremien überhaupt?

Die meisten von uns interessiert es nicht. Warum auch? Was können wir schon bewirken? Als Studierende müssen wir uns schon mit so vielen Dingen herumschlagen. Nebenjob, Freunde, Hobbys. Zwischenzeitlich muss auch noch gelernt werden. Wo soll da noch Zeit bleiben sich mit Hochschulpolitik auseinander zu setzen?

Die Mehrzahl der Studierenden hat eine mangelhafte Einstellung zur Hochschulpolitik. Denn wir können was bewirken. Viele sind sich nicht im Klaren darüber, dass sie mit der Wahl bestimmter Kandidaten Einfluss auf ihre eigene Hochschullaufbahn nehmen. Diese Menschen sitzen nicht irgendwo da oben und machen da irgendwas, was uns Studierende ohnehin nicht anbelangt! Nein, hier geht es direkt um uns, um Entscheidungen, die uns unmittelbar betreffen, die ins Gewicht fallen und von denen unser universitärer Werdegang abhängt.

Wer entscheidet denn, wie oft man eine Klausur wiederholen darf? Ob es sinnvoll ist, Anwesenheitslisten zu führen? In welchen Modulen man Klausuren, in welchen man Hausarbeiten schreibt? Genau — „die“!

Wie kann man dieser indifferenten Haltung entgegensteuern? Und wer trägt Schuld an ihr? Die hochschulpolitischen Akteure sind zumindest zum Teil dafür verantwortlich. Sie leisten keine Aufklärungsarbeit, genügen sich in ihrem erhabenen Kreis. Dass die Stimmabgabe der Studierenden sogar in deren eigenem, egoistischen Interesse liegt, das wird ihnen nicht vermittelt. Wählen gehen ist eine demokratische Pflicht – doch müssen die Gremien auch für sich zu werben wissen.

Autor*in

FURIOS Redaktion

Unabhängiges studentisches Campusmagazin an der FU seit 2008

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