Polizei nach AS-Sitzung doch an der Uni

RSPO-Gegner konnten die vergangene AS-Sitzung blockieren, ohne dass Polizisten ihnen erneut den Weg versperrten. Nun kam heraus, dass spätabends doch Polizei auf dem Campus war. Von Veronika Völlinger

Bereits am 23. Januar waren Polizisten bei der AS-Sitzung auf dem Campus. Foto: Cora-Mae Gregorschewski (Archivbild)

Die Blockade der vergangenen Sitzung des Akademischen Senats (AS) am Mittwoch, 6. Februar, ist doch nicht ohne Polizeipräsenz vonstattengegangen. Das Bildungsprotest-Plenum teilte spätabends auf seiner Facebook-Seite mit, dass Polizisten vor Ort gewesen wären, als die verbliebenen Studierenden das Audimax und den Henry-Ford-Bau verließen. Ein Polizeisprecher bestätigte die Anwesenheit von etwa 20 Einsatzkräften.

Vizepräsidentin Monika Schäfer-Korting hatte die für 15 Uhr angesetzten Sitzungen des Erweiterten AS und des AS aufgrund der Studentischen Blockade kurz nach Beginn abgesagt. FU-Vizepräsident Michael Bongardt hatte vor der Sitzung erklärt, dass das Präsidium auf einen erneuten Polizeieinsatz hatte verzichten wollen. Eine „Androhung heftiger Proteste“ von Seiten der Studierenden habe es nicht gegeben, deshalb habe das Präsidium auf Deeskalation und Dialog setzen wollen.

Dennoch bestätigte ein Polizeisprecher, dass die Universitätsleitung die Polizisten gerufen hatte. Nachdem das Präsidium die Sitzung abgesagt hatte, besetzten mehrere Studierende spontan das Audimax. Es habe ein Ultimatum an die Studierenden gegeben, das Gebäude bis 22 Uhr freiwillig zu verlassen.

Ultimatum für protestierende Studierende

Die Einsatzkräfte seien daher schon einige Zeit vor Ablauf des Ultimatums vor Ort gewesen, um die etwa zehn Studierenden gegebenenfalls zum Gehen aufzufordern oder einzugreifen. Um 21.50 Uhr seien diese jedoch von selbst aus dem Henry-Ford-Bau gegangen und ein Eingreifen der Polizisten sei „nicht nötig“ gewesen, so der Sprecher weiter. Der Einsatz sei somit schnell vorbei gewesen und ohne Probleme verlaufen.

Das Bildungsprotest-Plenum teilte dagegen mit, die Polizisten hätten die verbleibenden Studierenden „eingekesselt“ und daran gehindert, den Campus zu verlassen. Außerdem habe die Polizei die Gruppe zum S-Bahnhof begleitet. Der Polizeisprecher konnte die Eskorte nicht bestätigen. Das Präsidium war bisher noch nicht für ein Statement zu erreichen.

Bereits am 23. Januar hatte der AS unter Polizeischutz getagt. Kurzfristig wurde entschieden, die Sitzung nicht öffentlich stattfinden zu lassen. Studierenden war der Zugang zum Henry-Ford-Bau untersagt. Beim Versuch, eine Tür aufzudrücken, splitterte eine Glasscheibe. Die Polizei hielt zwei Studierende kurzzeitig fest, um ihre Personalien aufzunehmen. Es wurden Verfahren wegen Sachbeschädigung und wegen Verstoßes gegen das Ver­mum­mungs­ver­bot eingeleitet.

Autor*in

FURIOS Redaktion

Unabhängiges studentisches Campusmagazin an der FU seit 2008

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.