Urlaub fängt vor der Haustür an

Keine Zeit und kein Geld für eine Weltreise? Kein Grund, die Schultern hängen zu lassen! Teresa Kania fand heraus, wo es diesen Sommer auch in Berlin international wird.

Die Synagoge in der Rykestraße. Foto: H.G. Esch

Eure Freunde führen ein Jetset-Leben, während Ihr im dunklen Kämmerchen die Hausarbeit schreibt und Euch nach Abwechslung sehnt? Kein Problem, denn im Juli und August erwarten Euch aufregende und exotische kulturelle Events in der Hauptstadt, die euch jedes Fernweh vergessen lassen.

Vom 15. bis 26. August bieten die jüdischen Kulturtage unter anderem die Möglichkeit, mehr über die Geschichte der Berliner Juden zu erfahren, eine Synagoge von innen zu sehen und sich von den Klängen jüdischer Musik verzaubern zu lassen. Eine Mischung aus Musik, Literatur, Kulinarischem und Geschichte lässt garantiert keine Langeweile aufkommen.

Der kleine Snack zwischendurch wird oft überlebenswichtig beim Büffeln. Aber wusstet ihr, dass sieben Prozent der Berliner zur Zeit tagsüber gar nichts essen? Seit dem 9. Juli bis zum 7. August begehen Muslime den Fastenmonat Ramadan, den heiligen neunten Monat des islamischen Mondkalenders. Von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang herrscht für sie striktes Ess- und Trinkverbot. Eine besondere Zeit und Anlass für viele künstlerische Veranstaltungen, geschichtliche Führungen, Konzerte und Straßenfeste.

Für alle, die nicht fasten, ist die Markthalle Kreuzberg mit ihrem „ Street Food Thursday“ ein echter Geheimtipp. Thailändisch, mexikanisch, englisch und vieles mehr: Hier kommt jeder Gaumen auf seine Kosten. (Eisenbahnstraße 42/43, 10997 Berlin, Do 17-22 Uhr)

Für Fans des „American Dream“ wird auf dem Deutsch-Amerikanischen Volksfest gesorgt, das vom 26. Juli bis 18. August auf dem Festplatz am Hauptbahnhof stattfindet. Dort können bei passender musikalischer Untermalung Eindrücke vom „Big Apple“, den „Sunshine States“ Florida und Kalifornien und dem Wilden Westen gewonnen werden.

So viel Weltreise wie der Sommer in Berlin bietet kein Interrail-Ticket. Und wer weiß? Vielleicht wird der eine oder andere bei so viel Inspiration sogar von der Muse geküsst – und kehrt mit frischem Mut zurück zu seiner Hausarbeit.

Autor*in

FURIOS Redaktion

Unabhängiges studentisches Campusmagazin an der FU seit 2008

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3 Responses

  1. Regenguss sagt:

    Ich weiß nicht was Hans damit meint, dass diese ferne hier einfach zum Alltag gehöre. Wo denn und was ist mit Alltag gemeint?
    Eine persönliche Meinung zu generaliseiren finde ich nicht gut.

    Jüdisches oder muslimisches bildet nicht meinen ALltag. Da ich auch keiner der Glaubensgruppen angehöre – Religionen allgemein ablehne – würde das für mich auch keinen Sinn machen. Da diese Religionen auch ihre eigenen Ritten haben, die für einen Nichtreligiösen auch sinnlos sind, werden sie deshalb für mich auch immer fremd bleiben. Fremd heißt ja nicht, dass es gleich aus der Ferne kommen muss. Fremd heißt auch nicht, dass es gleich auch etwas schlechtes hat.

    Solange in den beiden Religionen massiv Menschenrechte ignoriert werden, werden sie auch immer fremd sein.
    Da stelle ich mir auch immer wieder die Frage nach der Sinnhaftigkeit solcher Kulturtage, an denen diese Themen nie angesprochen wieder. Mir scheint es auch, dass diese beiden Religionen mehr kritisieren als sie selbstkritisch sind. Insofern sind diese Religionen nicht in meinem Alltag angekommen. Zur Vielfalt gehören diese für mich erst, wenn sie auch Vielfalt anerkennen.

    Ausländisches Essen zu geneießen ist zudem auch etwas anderes als sich für eine Religion zu interessieren.
    Kulturen bestehen zudem nicht nur aus Religionen.

  2. hans sagt:

    es freut mich ehrlich, dass die anregung aufgenommen wurde.
    ich weiß aber weiterhin nicht, ob jüdische kulturtage und ramadan unbedingt als exotisch bezeichnet werden müssen.
    das problem ist durchaus noch der grundtenor: warum in die ferne reisen, wenn das andersartige doch so nah ist.
    diese konstruktion des anderen ist meines erachtens weiterhin problematisch, auch wenn nun muslimische und jüdische kultur nicht mehr direkt als fremd bezeichnet werden. gerade im zusammenhang mit der weiteren auflistung (internationales essen und deutsch-amerikanisches volksfest) werden deutsche juden und muslime als irgendwie ausländisch hingestellt. um das rauszubekommen, müsste eigentlich der ganze aufhänger mit der ferne, die auch zuhause zu finden ist, aufgegeben werden. es entspricht jedenfalls nicht dem vielfältigen berlin, denn diese vermeintliche ferne gehört hier einfach zum alltag.

  3. hans sagt:

    Anm. d. Red.: In den Kommentaren bitte sachlich bleiben. Deine vollkommen richtige Anregung wurde aufgenommen.

    Gruß,

    die Redaktion.

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