Lucca – Heimatstadt des großen Komponisten Giaccomo Puccini und Angelpunkt für Antiquitätensammler. Hannah Knuth hat während ihrer Italienreise dort gehalten.
Auf unserer Italienreise, die im Norden am Lago Maggiore gestartet ist und mich und meine Kumpanen über die Westküste bis nach Rom führen soll, halten wir für zwei Nächte in der kleinen Stadt Lucca im Norden der Toskana. Das mittelalterliche Flair, das dieses Städtchen laut Reiseführer auf jeden Besucher versprüht, wird auf den ersten Blick deutlich: Luccas Altstadt ist von einer mehr als vier Kilometer langen Stadtmauer umgeben, die heute als Promenade und idealer Fahrradweg um die Stadt herum dient. Den Wagen, der seit ein paar Wochen unser treues Transportmittel ist, parken wir außerhalb der Mauer, denn die Altstadt ist bis auf ein paar Straßen nur zu Fuß begehbar.
Viele der engen Gassen und kleinen Piazzas sind an diesem Tag mit Antiquitätenständen und enthusiastischen italienischen Verkäufern gefüllt. Der Antiquitätenmarkt in Lucca ist der zweitälteste Italiens. Die Auswahl von Möbeln und Teppichen, alten Gemälden und antikem Geschirr, Büchern und Münzen zieht sich um den San Marino Dom, den Ort, an dem einer der größten Komponisten Italiens einst die Orgel spielte: Giacomo Puccini, Schöpfer der Opern „Madame Butterfly“ und „La Bohème“.
Puccinis Name dominiert die Stadt: Eine Statue, ein Museum und eine eigene Festivalreihe sind dem Musiker gewidmet. Und das, obwohl die Stadt den Lucchesen 1823 abgewiesen hat: Dem 20-Jährigen Puccini wurde der Vertrag als Domkapellmeister nicht verlängert – man unterstellte ihm, die Kirche zum Theater machen zu wollen.
Eines der Highlights der Stadt ist der Torre Guinigi, auf dessen Spitze – die zugleich eine atemberaubende Aussicht auf Lucca, den Norden der Toskana und die Apuanischen Alpen bietet – ein eingepflanzter Baum steht. Hier ist auch das Bild entstanden: Die Jubiläumsausgabe der FURIOS thront über den roten Ziegeldächern von Lucca.