Happy Birthday!

Die FU ist 65 geworden. Ein Grund zum Feiern? Ja, findet Präsident Alt auf dem Festakt der Ernst-Reuter-Gesellschaft. Karl Kelschebach hat an einer gediegenen Veranstaltung teilgenommen.

Hoch soll sie leben, die FU! Auf  dem Ernst-Reuter-Tag, usgerichtet vom Alumniverein, begrüßt Präsident Alt die Festgesellschaft. Foto: Karl Kelschebach

Hoch soll sie leben, die FU! Auf dem Ernst-Reuter-Tag, ausgerichtet vom Alumniverein, begrüßt Präsident Alt die Festgemeinde. Foto: Karl Kelschebach

Der musste ja kommen: „Die FU hat das Pensionsalter erreicht!“ Lange hebt sich Präsident Peter-André Alt diesen Witz nicht auf, als er die Gäste auf der 65. Jubiläumsfeier der FU am Mittwochabend im Henry-Ford-Bau begrüßt – natürlich nicht ohne zu betonen, dass 65 Jahre für eine Uni kein Alter seien: „Wir sind jung, wir sind dynamisch und neugierig auf die Zukunft!“

Am 4. Dezember 1948 wurde die Freie Universität Berlin gegründet. Der Berliner Bürgermeister Ernst Reuter leitete den Festakt im Titania-Palast in Steglitz. Pompös ging es dabei nicht zu. 2000 Besucher fanden kaum Platz im Saal, auch die Beleuchtung war dürftig. Dennoch: Die Studierenden, die um eine neue Universität und damit um eine Zukunft jenseits politischer Bevormundung gerungen hatten, jubelten. Seitdem seien „bewegte und bewegende Jahre vergangen“, phraseologisiert Alt. Er wolle jedoch „den Blick nach vorn richten“, anstatt die 65-Jährigkeit seiner Uni in einem „verstaubten akademischen Festakt“ zu zelebrieren.

Jugendfrische hat sich die FU dann aber doch lieber von außerhalb bestellt. Stand-Up-Gedichte über fröhliche Stipendiaten und Szenen voller ulkiger Klischee-Wissenschaftler: Die Improvisationstheatergruppe „Theatersport Berlin“ gibt sich redlich Mühe, ein wenig Heiterkeit aus dem Publikum zu pressen. Das besteht hauptsächlich aus betagten Herren und einigen auserwählten Studierenden und Doktoranden.

Preisgekrönt – und kompliziert

Letztere ehrt Gunter Gebauer von der Preiskommission der Ernst-Reuter-Stiftung für ihre herausragenden Dissertationen in den Fachbereichen Biologie, Chemie und Pharmazie, Veterinärmedizin, Politik- und Sozialwissenschaften und Geschichts- und Kulturwissenschaften. Die Ernst-Reuter-Stiftung spendiert jeweils 5000 Euro. Von der Komplexität der Themen, mit denen sich die Forschungstalente auseinandergesetzt haben, zeugen Alts Schwierigkeiten, die Titel der prämierten Dissertationen vorzulesen. Besonders mit der „Ultrasonographical and Endicrinological Characterization of the unique Ovarian Activity during the Estrus cycle and the pregnancy in Asian elephants (Elephantus maximus)“ hat er seine liebe Not.

In seiner Dankesrede an die Ernst-Reuter-Stiftung freut sich Preisträger Till Weingärtner über den „nicht unerheblichen Karriereanstoß“, übt jedoch auch zaghaft Kritik an der Situation von Doktoranden. Oft entscheide deren finanzielle Lage mit über Erfolg oder Misserfolg ihrer Arbeit. Recherche-Kosten müssten sie teils mühsam beantragen, teils ganz aus eigener Tasche zahlen.

Neben den Doktoranden werden auch ein Doktorvater und eine Doktormutter heute Abend ausgezeichnet: Die Dahlem Research School verleiht der Anglistin Sabine Schülting und dem Tiermediziner Jürgen Zentek einen Preis für beispielhafte Betreuung von Doktoranden. Die Doktoranden selbst hatten die beiden für den Preis vorgeschlagen und auf Fragebögen der Dahlem Research School seitenweise von nächtelangen Diskussionen und „originellen Betriebsausflügen“ geschwärmt. Schülting lässt Grüße aus der Ferne bestellen, Hundespezialist Zentek freut (und wundert) sich vor Ort darüber, dass sein Engagement nicht für die Katz war.

Überall FU-Logos

Schließlich präsentieren Präsident Alt und Kanzler Peter Lange noch die Stipendiaten des Deutschlandstipendiums. Hübsch um Kanzler und Präsidenten herum drapiert lächelt die Crème de la Crème den eigens herbestellten Fotografen entgegen. Wer weder Einserschnitt noch Krawatte hat, hat hier nichts verloren.

Beim Rotweinempfang nach der Veranstaltung kann man sich noch mit FU-Accessoires eindecken: Im Foyer des Herny-Ford-Baus gibt es Poloshirts, Baseballkappen und Regenschirme mit dem Uni-Logo. Präsident Alt und Kanzler Lange scheinen schon vor der Jubiläumssause shoppen gewesen zu sein: Sie gehen heute mit blau-grün-grauen FU-Krawatten im Partnerlook. Und weil man davon ausgeht, dass die Geladenen die FU zum Fressen gern haben, ziert das FU-Logo sogar die pappigen Schoko-Plättchen auf dem Kirschkuchen am Buffet.

Autor*in

FURIOS Redaktion

Unabhängiges studentisches Campusmagazin an der FU seit 2008

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