Von Swing bis Star Wars

Saxophon, Trompete und Posaune geben den Ton an bei der „Uni Bigband“ von TU und FU. Das bunte Ensemble hat sogar die philologische Bibliothek zum Tanzen gebracht. Von Petya Zyumbileva

Die 16 Studenten der „Uni Bigband“ der FU und TU sind das jüngste Ensemble des „Collegium Musicum Berlin“

Die 16 Studenten der „Uni Bigband“ der FU und TU sind das jüngste Ensemble des „Collegium Musicum Berlin“

In der Fantasie vieler Konzertgänger ist das Standard-Outfit eines Bigband- Musikers schwarzer Anzug, weißes Hemd und Fliege. Das Bild, das sich in der Boltzmannstraße 16 bietet, passt nicht ganz zu dieser Vorstellung. In bunten T-Shirts und Jeans nehmen dort 16 Studenten Platz, statt Fliegen haben sie Club Mate im Gepäck. Es ist Dienstagabend, gleich beginnt eine der wöchentlichen Proben der „Uni Bigband“.

Dirigent Martin Gerwig steht derweil in der Mitte des Halbkreises. Wild gestikuliert er mit den Armen, während die Musiker ihre Instrumente stimmen. Nach Groove und Swing klingt es noch nicht – eher nach Katzenjammer. Kurz darauf haben alle ihre Instrumente eingespielt, die Trompeter geben den Auftakt für das erste Stück: „Mira-Mira“ von Matt Harris. Nach und nach setzen die Posaunen und die Saxophone ein. Die Drums machen Tempo, der Pianist untermalt die Soli mit passenden Akkorden. Alle Musiker wippen im Takt mit. Und auf einmal klingen sie wie Profis.

Die „Uni Bigband“ von FU und TU gibt es seit 1999. Damit ist sie das jüngste Ensemble des „Collegium Musicum Berlin“, zu dem auch Chöre und Orchester der beiden Unis gehören. Etwa 18 Musikstücke haben sie in ihrem Repertoire. Neben Klassikern wie Pat Methenys „In her family“ ist auch John Williams’ Filmmusik der Star-Wars-Filme dabei. Das Ensemble umfasst die typischen Instrumente eines Jazz-Orchesters, aber auch solche, die nicht zwangsläufig dazu gehören müssen. Neben vier Trompeten, zwei Alt- und Tenorsaxophonen, zwei Posaunen, Klavier, Schlagzeug und Bass gehören auch eine Gitarre und Baritonsaxophon zur „Uni Bigband“.

Was alle Mitglieder gemeinsam haben, ist der Spaß am Jazzen. „Die Musik ist eine tolle Ablenkung vom Studienalltag“, sagt Marie. Sie spielt Tenorsaxophon und studiert Publizistik und Französisch im dritten Semester an der FU. Seit einem Jahr ist sie Mitglied der Bigband. „Den besten Auftritt hatten wir in der Langen Nacht der Wissenschaft. Wir spielten in der Philologischen Bibliothek“, erinnert sie sich. „Am Ende haben wir improvisiert und dann fingen alle an zu tanzen – sogar das Publikum.“

Dirigent Martin Gerwig ist stolz auf sein Ensemble. „Alle hier wollen das unbedingt machen.“ Seit 2003 leitet er die Band. In dieser Zeit bekam er auch die strukturellen Probleme zu spüren: „Manchmal taucht Frustration auf, da die Mitglieder oft wechseln“ – ein Manko, dass sich bei einer studentischen Bigband leider nicht verhindern lässt. Keiner der Studenten beschäftigt sich professionell mit Musik. Die Hobby-Musiker studieren alles kreuz und quer – von Informatik über Latein bis zu Medizin. Da bleibt die Band nach dem Abschluss meist nur eine schöne Erinnerung. Aber auch in diesem Laien-Ensemble gibt es Ausnahmen: Henryk hat vor kurzem sein Physikstudium an der FU abgeschlossen und bleibt trotzdem als Saxophonist dabei. Er findet: „Jeder Auftritt mit der Bigband ist ein geiles Erlebnis.“

Das nächste Konzert der Band findet am 15. Februar 2014 in der Kunstfabrik Schlot statt.

Autor*in

FURIOS Redaktion

Unabhängiges studentisches Campusmagazin an der FU seit 2008

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.