Weniger Geld für weniger Studenten

Im neuen FU-Haushaltsplan werden keine neuen Zuschüsse des Landes erwartet, weil die Bewerberzahlen an der Uni sinken. Der Akademische Senat diskutierte über die neue Situation. Von Sophie Krause

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Die Mitglieder des Akademischne Senats haben über die rückläufigen Bewerberzahlen an der FU gesprochen. Foto: Julian Daum

In seiner Sitzung am Mittwoch, 11. Dezember, hat der Akademische Senat (AS) den Haushaltsplan der FU für 2014/2015 diskutiert. Die FU rechnet insgesamt mit einem Umfang des Haushalts von etwa 308 Millionen Euro. Es seien nicht die großen Bauprojekte, wie die neue Bibliothek für die „kleinen Fächer“ oder die Sanierung des Chemiegebäudes in der Takustraße, sondern die finanzielle Alltagsbewältigung und die „vielen Kleinigkeiten“, die den Großteil des Budgets beanspruchten, sagte FU-Kanzler Peter Lange, der den Haushaltsplan vorstellte.

Außerdem werden für das kommende Haushaltsjahr aufgrund sinkender Bewerberzahlen keine neuen Zuschüsse durch den Hochschulvertrag des Landes Berlin erwartet. Grund dafür ist, dass die Zahl der Immatrikulierten in Mono-Bachelorfächern (mit und ohne Staatsexamen) zurückgeht. Die Immatrikulationszahlen für das Wintersemester 2013/2014 wurden im Zusammenhang mit der Zulassungsordnung für das Sommersemester 2014 vorgestellt.

Es habe weniger Bewerbungen, Zulassungen und schlussendlich auch weniger Annahmen gegeben. Auch in gefragten Fächern wie Chemie, Biochemie, Rechtswissenschaften und Psychologie gingen die Bewerbungen und Annahmen der Studienplätze zurück.

Kritik am Zulassungsverfahren

Besonders die Diskrepanz zwischen Bewerbung, Zulassung und tatsächlichem Annehmen des Studienplatzes bereite den Fachbereichen Schwierigkeiten. Deshalb wurden besonders die teilweise unvorteilhaften und langwierigen Zulassungsverfahren kritisiert. Schließlich wurde kritisiert, die Studenten verhielten sich wie auf einem Basar und warteten nach einer Vielzahl von Bewerbungen bis zum Schluss auf das beste Angebot. Lediglich die Zahl der Masterstudenten, die vorher an der FU immatrikuliert waren, blieb mit 43 Prozent auf einem gleichbleibend niedrigen Niveau.

Die sonstigen Mitarbeiter bemängelten in der Diskussion über den Haushalt, dass immer mehr Verwaltungsarbeit anfalle, die sie aber bei gleichen Bedingungen leisten müssten. Deutliche Kritik kam auch von Seiten des studentischen Vertreters Mathias Bartelt und des Asta-Vertreters Arik Rückemann, die in der Haushaltsdebatte eine Diskussion über den Exzellenzbegriff und den Umgang mit Studenten, die länger als die Regelstudienzeit studieren, entfachten.

Zu Beginn hatten studentische Vertreter zudem eine Diskussion über den kurzzeitigen Rücktritt des Präsidenten der Humboldt-Universität, Jan-Hendrik Olbertz, angeregt. FU-Präsident Peter-André Alt wollte den Vorfall unkommentiert lassen. Er stellte lediglich fest, er beabsichtige eine solche Praxis selbst nicht zu pflegen. Auch eine erneute Diskussion über die Resolution des Studierendenparlaments zur Ablehnung von politischer Zensur bei der Raumvergabe durch das Präsidium der FU wurde zurückgewiesen.

Anm. d. Red.: Im ersten Absatz war ursprünglich die Rede von einem Haushaltsumfang von 3,8 Millionen Euro, es sind natürlich 308 Millionen Euro. Vielen Dank an den Hinweis im Kommentarbereich.

Autor*in

FURIOS Redaktion

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1 Response

  1. Taschenrechner sagt:

    WHAT? 3,8 millionen euro? bereits die rückmeldegebühr von 33.000 studis mal 50 euro mal 2 semester machen schon 3,3 millionen euro.
    meinst du nicht eher 380 millionen euro? selbst das sollte eigentlich zu wenig sein.

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