Wahlsieger Jusos, Asta-Mehrheit stabil

Die Jusos haben bei der Stupa-Wahl die meisten Stimmen und Sitze geholt, während die Wahlbeteiligung auf ein historisches Tief sank. Der Asta verteidigte seine Mehrheit. Von Veronika Völlinger

Bei der Wahl des Studierendenparlaments (Stupa) in der vergangenen Woche ist die Liste der Jusos als Siegerin hervorgegangen. Im neuen Stupa werden sie fünf Sitze erhalten, teilte der studentische Wahlvorstand im vorläufigen Endergebnis am Donnerstagabend mit. Im Vorjahr hatten die Jusos noch drei Sitze geholt. Erstmals seit langem ist die Wahlbeteiligung unter zehn Prozent gesunken; sie lag bei 8,28 Prozent, es gab nur 2936 gültige Stimmen. Im Vorjahr waren noch 10,3 Prozent der Studierenden zur Wahlurne gegangen. Die diesjährige Wahlbeteiligung ist die niedrigste seit mindestens sechs Jahren. FURIOS liegen Daten bis zum Jahr 2009 vor.

Zweitstärkste Liste wurde die FSI Wiwiss. Zwar musste sie im Vergleich zum Vorjahr fast 40 Stimmen einbüßen, holte aber erneut vier Sitze im Stupa. Auch die drittstärkste Liste, die FSI Jura /Café Tatort holte weniger Stimmen als im Vorjahr, darf aber erneut vier Sitze besetzen.

Überraschend stark ist das Ergebnis der FSI (Kunst-)Geschichte „Koser Nostra“. Sie wurde mit 163 viertstärkste Kraft und erhält drei Sitze. 2013 hatte sie noch mit 82 Stimmen nur einen Sitz geholt. Verbessern konnten sich auch die FSI OSI und der RCDS. Beide Listen besetzen künftig je drei Sitze im Stupa. Keinen Sitz ergattern konnte die wieder angetretene FSI Charité und die neu angetretene Liste „Wir dienen Dahlem“.

Asta sitzt weiter fest im Sattel

Die Asta-tragende Koalition aus FSI- und anderen Fachschaftslisten sowie den meisten Regenbogen- und Themenlisten erreicht erneut stabile Mehrheit. Da nicht genau klar ist, welche Listen den Asta tragen, ist die Sitzaufteilung nicht genau zu beziffern. Die Opposition wird mindestens 16 Sitze besetzen. Sie setzt sich aus den Hochschulgruppen der Parteien, der FSI Jura/Café Tatort und gegebenenfalls weiteren Listen zusammen.

Die 60 Sitze im Stupa verteilen sich in diesem Jahr auf 37 Listen. 24 Listen haben je einen Sitz errungen. Sieben Listen erhielten je zwei Sitze. Drei Listen besetzen je drei Sitze und zwei Listen holten vier Sitze. Als einzige Liste bekommen die Jusos fünf Sitze.

Das Stupa wird jeweils auf ein Jahr gewählt. Die Hauptaufgaben sind die Verabschiedung des Haushalts der studentischen Selbstverwaltung sowie die Wahl und Entlastung des Asta. Zudem kann das Stupa Resolutionen zu hochschulpolitisch relevanten Fragen verabschieden und die Satzung der Studierendenschaft im Rahmen der gesetzlich vorgegebenen Schranken ändern. Durch das Wahlrecht werden kleine Listen mit wenig Stimmen begünstigt, weshalb sich die 60 Sitze oft auf sehr viele Listen verteilen.

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FURIOS Redaktion

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4 Responses

  1. Thomas E. sagt:

    Es ist die geringste Wahlbeteiligung seit 2000. Damals waren es 7,74%, ein Rutsch zu den 11% aus dem Vorjahr, die ebenfalls schwächer als noch 1998 waren. Nach 2000 stieg die Wahlbeteiligung zunächst an und erreichte 2004 Rekordwerte von 16%, weil im Zusammenhang mit der Wahl auch eine Semesterticket-Urabstimmung stattfand. Danach fiel die Wahlbeteiligung wieder, blieb aber zu jeder Zeit vor 2009 auch über 10%. Nachzulesen in den Blog-Archiven vom DEFO und der LHG.

    Die drei Sitze für die FSI Geschichte sind ebenfalls mit Blick auf die Geschichte nicht so überraschend. Sie war früher im StuPa häufig in dieser Stärke vertreten.

  2. Wiedersprüchlich sagt:

    Bei eurer Interaktiven Graphik wird der FSI Jura als AStA-tragend (in klammern) ausgezeichnet, im Artikel nennt ihr sie dann jedoch neben den Parteigruppen als Opposition.

    Auch nicht ganz klar ist mir, warum alle Themenlsiten unter dem Lable Regenbogenlsiten laufen. Während dieses typischerweise für verschiedene Listen aus dem Specktrum Queerer Aktivist_innen verwendet wird, scheitn der Begriff für Listen wie ‘Waffen der Kritik’ oder ‘Interkulturelle Kooperation in Europa’ nur mäßig passend.

    [A.d.R.: Fehler wurden behoben, danke für den Hinweis.]

    Ebenfalls verwirrend ist, dass – während Regenbogen udn Themenlsiten heiter in einen Topf geschüttet werden – bei den Inilsiten plötzlich eine Künstliche trennung aufgemacht wird. Glaubt mensch etwa dem Blog der fachschaftsinitiatien aus dem Vergangenen Jahr ( http://fachschaftsinitiativen.wordpress.com/2013/01/09/stupa-as-wahlen-15-17-01-2013-support-your-local-fsi/ ), dann kann die Geoliste durchaus zu den FSIn gerechntet werden.

    Auch die andauernde und insbesondere gerne von Florian Schmidt immer und immer wiederholte Behauptung, dasWahlsystem und eine niedrige Wahlbeteiligung sei großen Listen gegenüber unfair ist so nicht richtig, wie folgender Artikel anschaulich aufzeigt: http://fuwatch.de/?p=4535

    • Christoph sagt:

      Hey, danke für die Hinweise, die Fehler habe ich (soweit möglich) behoben. Eine Unterscheidung zwischen Themen- und Regenbogenlisten scheint mir schwierig, bzw. wenn dann würde ich einfach die Regenbogenlisten den Themenlisten zuordnen. In Anbetracht von Geo und Bionf hätte man die Fachbereiche vielleicht zusammenlegen können, bei Jura FSI und Kritische Jurist_Innen hingegen scheint mir die Unterscheidung dann wieder ganz hilfreich. Letzten Endes ist es nur eine Infografik, mit dem Ziel ein bisschen die Zusammensetzung des Stupas für die Studenten zu entschlüsseln.

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