Semesterticket wird wieder teurer

Berliner und Brandenburger Studierende sollen wieder mehr für ihr Semesterticket zahlen. Doch die Vertreter der Studierenden an den Hochschulen fordern Zugeständnisse. Von Valerie Schönian

Bald wird das Bahnfahren noch teurer – bis 2017 sollen die Gebühren für das Semesterticket weiter steigen. Foto: Valerie Schönian (Symbolbild)

Bald wird die Bahnfahrt noch teurer – bis 2017 sollen die Gebühren für das Semesterticket weiter steigen. Foto: Valerie Schönian (Symbolbild)

Die Preise für das Semesterticket steigen weiter. Bis zum Sommersemester 2017 soll der Fahrschein für Studierende statt momentan 179,40 Euro voraussichtlich 193,80 Euro kosten. Vergangenen Donnerstag trafen sich Vertreter des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) mit den Semesterticketbeauftragten mehrerer Berliner und Brandenburger Hochschulen. „Wir verlangen wenigstens Zugeständnisse“, erläuterte Laura Glienke, Semesterticketbeauftragte des Asta an der FU, den Anlass des Gespräches. Das Treffen sei zwar „sehr konstruktiv“ verlaufen, so Glienke. Was den Preis angeht, zeigten sich die VBB-Vertreter aber nicht kompromissbereit. Eine Erhöhung sei wegen gestiegener Kosten für Energie und Personal im Nahverkehr „unumgänglich“, sagte VBB-Sprecherin Elke Krokowski zu FURIOS. Im Mai wollen beide Gruppen voraussichtlich noch einmal zusammen kommen.

Die Preissteigerung kommt gestaffelt. Ab Sommersemester 2015 soll das Ticket 184,10 Euro kosten, ein Jahr später 188,90 Euro und schließlich 193,80 Euro im Sommer 2017. Dann wird erneut mit dem VBB verhandelt. „Die Studenten sind von der allgemeinen Kostenentwicklung nicht ausgenommen“, sagte die VBB-Sprecherin weiter. „Das muss man mal in Relationen sehen: Das ist nicht einmal ein Euro mehr pro Monat.“

Kein Verständnis ohne Erklärung

Die Semesterticketbeauftragten wollen die Preiserhöhung nicht ohne weiteres hinnehmen. „Wir sind der größte Abnehmer des VBB. Da können sie nicht einfach sagen, wir reden nicht mit euch“, sagte Glienke. Das Hauptproblem sei, dass der VBB nie vermittelt habe, warum die Preise steigen müssten. Die Semesterticketbeauftragten hätten immer wieder entsprechende Dokumente angefordert, diese aber nie bekommen. „Solange haben wir kein Verständnis für die Preissteigerung.“

Glienke und ihre Kollegen fordern neben der Preissenkung unter anderem verkehrstechnische Verbesserungen, wie an der FU einen behindertengerechten Zugang zum U-Bahnhof Thielplatz. Außerdem sollen Kinder bis zu 14 Jahren kostenlos mitfahren können und auch für Fahrräder soll nicht mehr extra gezahlt werden müssen.

Noch ist nichts unterschrieben

Wie auch immer die Gespräche ausgehen: Bevor der Vertrag über das Semesterticket mit neuen Konditionen angenommen wird, müssen ihn die Studierenden kommenden Herbst in einer Urabstimmung annehmen – wie zuletzt 2011. Selbst wenn sie das Ticket ablehnen, könnte das der Verkehrsbund laut Krokowski finanziell verkraften. „Die Menschen hören ja nicht auf Bus und Bahn zu fahren, es wird dann eben teurer.“ Für die VBB-Vertreter waren die Preise daher nicht verhandelbar. „Ein Spielraum ist nicht vorgesehen“, bestätigte VBB-Sprecherin Krokowski. Die neuen Kosten seien bereits vom Aufsichtsrat bestimmt worden und damit festgesetzt.

Für Laura Glienke und die anderen Semesterticketbeauftragten ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Zwar vermittle der VBB, dass an den Preisen nichts mehr zu ändern sei. Jedoch gehe nichts ohne den Senat. „So lange nichts unterschrieben ist, ist noch alles verhandelbar. Wenn die Gespräche scheitern, dann am Willen des VBB.“ Glienke betonte außerdem das Interesse des VBB am Vertrag – das sei ein Riesengeschäft. „So viele Tickets verkaufen sie an keine andere Statusgruppe auf einmal.“

Autor*in

FURIOS Redaktion

Unabhängiges studentisches Campusmagazin an der FU seit 2008

Ähnliche Artikel

2 Responses

  1. Geeh sagt:

    nehmen wir doch mal den allgemeinen VBB-Vertrag

    http://www.refrat.de/semtix/pdf/vbb-vertrag-2012.pdf

    hmm Fahrräder sind da mit drin…

    und die Argumentation der Masse ist keine, eher der Punkt, dass durch den Senat eine entsprechende Summe ebenfalls gezahlt wird. Die Kostenaufschlüsselungen eh vorliegen müssen, da sie sonst nicht durch den Haushalt des Senates gehen. Vielleicht doch etwas mehr Hintergründe schaffen … übrigens das heißt AStA 😉

  2. A clown sagt:

    Richtige Vollidioten, die BVG. Für deren schlechten Drecksservice sollten sie eher noch was draufzahlen. Wenn ich jemals einen Zug erwischen will, ist es das reinste Glücksspiel, ob die Tram heute mal a)pünktlich kommt b)5 Minuten zu früh kommt und die nächste in 20 Minuten c)doch mal wieder Verspätung hat und ich auf die nächste warten darf d) gleich ganz ausfällt aus dubiosen, bekloppten Gründen. Will man von A nach B und die Strecke dauert EIGENTLICH 20 Minuten, muss man direkt ne Stunde früher losfahren, sonst ist man gearscht. So oft hab ich schon auf die verdammte BVG geflucht, weil ich, trotz eigener Pünktlichkeit, in die Röhre geschaut habe. Ist ja auch verdammt schwierig bei Linienbahnen über 10 KM es zu schaffen, die Zeit halbwegs einzuhalten. Stattdessen machen die dreisten Fahrer den Fahrgästen noch die Tür vor der Nase zu, wann immer es geht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.