In der vorlesungsfreien Zeit hat das Studierendenparlament zuletzt getagt. Beschlossen haben die Mitglieder einen Antrag zur Geschlechtergerechtigkeit. Eine Nachberichterstattung von Sophie Krause

Nahezu unbemerkt fand am 23. Juli während der Semesterferien die jüngst vergangene Sitzung des Studierendenparlaments (Stupa) statt. Die Mitglieder stimmten mit einer Zweidrittel-Mehrheit für einen Antrag der Juso-Hochschulgruppe, der die geschlechtergerechte Sprache im Stupa verbindlich machen sollte. Der Antrag sah vor, dass künftig alle Anträge und Änderungsanträge in einer Sprache eingereicht werden müssen, die alle Geschlechtsidentitäten gleichermaßen abbildet. Die studentischen Parlamentarier einigten sich auf die Schreibweisen der sogenannten Gender-Gap oder des Gender-Sternchens. Die Geschäftsordnung des Stupas wird entsprechend geändert.
Der Antrag der Juso-Hochschulgruppe hatte im Vorfeld für Kritik gesorgt. Der Ring christlich-demokratischer Studenten (RCDS) veröffentlichte am 15. Juli einen offenen Brief an die Jusos, in dem er ihnen vorwarf, ihr Antrag weise „undemokratische Züge“ auf und sei ein „Auswuchs freiheitsfeindlichen Denkens“. Ferner kritisierte der RCDS den Umstand, dass sich das Stupa mit nicht-geschlechtergerecht verfassten Anträgen aus rein formalen Gründen nicht befassen würde. Das zwänge Antragssteller im Stupa zu einer „Zensur“ ihrer Anträge.
Juso-Sprecher Marten Brehmer bezeichnete die Verabschiedung des Antrags hingegen als einen Erfolg. Der Vorwurf der Zensur sei „absurd“, da Anliegen im Stupa weiterhin eingebracht werden könnten, nur eben in einer „geschlechtergerechteren Form“. Zu dem offenen Brief wollten sich die Jusos nicht weiter äußern. Er sei lediglich eine Bestärkung ihrer Position gegenüber den „unverbesserlichen Machos“ vom RCDS.
Weitere Themen bei der Stupa-Sitzung in den Semesterferien waren die Neuwahl des Referats für internationale Studierende und die Wahl einer neuen Finanzreferentin. Die nächste Stupa-Sitzung ist am kommenden Freitag, 24. Oktober, um 14 Uhr in Raum K 25/11.
Wer dabei war wird sich erinnern, dass die Jusos im Gegenteil zum RCDS nur in Form von Männern bei der Sitzung anwesend waren. Wer sind denn da die Machos?
Warum wurde bitte “unverbesserliche Machos” nicht gegendert?
Ist es doch bereits. Gewisse worte sind im genus neutral. Etwa Mitglieder (wird nicht zu Mitglieder_innen) und ebenso Machos (wird nicht zu Matcho_innen). Sie denken wohlmöglich an das synonym Macker, das theoretisch (rein grammatikalisch) zu Macker_innen werden könnte.