Josta van Bockxmeer: „Die größeren Probleme gab es mit den Unis selbst“
Als ich mich um einen Studienplatz in Deutschland bewarb, öffnete sich für mich eine neue Welt: Mit beglaubigten Kopien, vereidigten Übersetzungen und dem deutschen Notensystem wusste ich damals nichts anzufangen. Zum Glück gab es eine Organisation, der ich alle meine Fragen stellen konnte: „uni-assist“. Die Mitarbeiter empfahlen mir Übersetzer, rechneten meine niederländische Abiturnote um und gaben mir vor Ablauf der Bewerbungsfrist Bescheid, dass meine Unterlagen stimmten. Ich fühlte mich damit im Bewerbungsprozess ein Stück sicherer, als wenn ich die Antworten der Universitäten hätte abwarten müssen.
Ohne „uni-assist“ wäre meine Bewerbung auch nicht viel günstiger gewesen. Ich brauchte meine Unterlagen nur einmal einzureichen und sparte damit Kosten für ganze Stapel an beglaubigten Kopien und Zeit für das Verschicken der Bewerbungen. Die Bewerbungsgebühr hat mich darum nicht gestört. 2008 war die Gebühr von „uni-assist“ mit 30 Euro für die Erstbewerbung und 15 Euro für jede weitere Bewerbung aber deutlich niedriger als heute.
Probleme bekam ich erst im Kontakt mit den Universitäten. Meine Bewerbung an der FU scheiterte letztlich an der langsamen Kommunikation der Uni: Den Zulassungsbescheid, mit der Einladung zum DSH-Test, der deutschen Sprachprüfung für den Hochschulzugang, kam erst drei Tage vor der Prüfung. Das war zu kurzfristig, um spontan nach Berlin zu fahren. Meinen Bachelor absolvierte ich deshalb in Potsdam, wo die Zulassung zwei Monate früher kam. Erst zum Master wechselte ich an die FU. Vielleicht auch etwas, das „uni-assist“ besser hätte koordinieren könnte?
Beschwerden darüber, dass der Service bei „uni-assist“ schlecht ist und die Gebühr zu hoch, müssen ernst genommen werden. Austreten ist aber auch keine Lösung, stattdessen sollte daran gearbeitet werden, die Organisation zu verbessern. Die Uni könnte mit „uni-assist“ über die Höhe der Gebühren verhandeln, oder selbst einen Teil der Kosten übernehmen. Die TU Berlin und die Universität Potsdam machen das bereits für Masterstudiengänge. Denn auf eine gute Anlaufstelle für ausländische Studierende können wir nicht verzichten.
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