In der vergangenen Sitzung verabschiedete der Akademische Senat die neue Satzung für Studienangelegenheiten. Streitthema war auch dieses Mal wieder „uni-assist“. Von Mareike Edler und Alexandra Brzozowski
Es war ein buntes Bild, das sich am Mittwoch bei der Sitzung des Akademischen Senats (AS) bot. Eine studentische Protestgruppe hatte sich im Sitzungssaal zum Picknick versammelt, um sich an der Debatte zu beteiligen. Der Zuschauerraum war brechend voll.
Grund für die gut besuchte Sitzung war der Verein „uni-assist“. Da der AS die neue Satzung für Studienangelegenheiten (SfS) verabschieden wollte, hatten die studentischen Vertreter das Thema wieder auf die Tagesordnung gebracht. In der SfS ist unter anderem das Verhältnis der Uni zu „uni-assist“ geregelt. Die FU kann demnach mit dem externen Verein zusammenarbeiten, muss das aber nicht. Die Studenten sahen diese wage Positionierung kritisch. „Dadurch bekäme das Präsidium die Möglichkeit, alleine über die Zusammenarbeit mit ‚uni-assist‘ zu entscheiden“, erläuterte Studierendenvertreter Lasse Thiele.
Nach der turbulenten AS-Sitzung im März hatten die Professoren einen Kompromissvorschlag für eine Stellungnahme zu „uni-assist“ erarbeitet. Diese sollte nun als Anhang gemeinsam mit der SfS verabschiedet werden. Der Verein wird darin angehalten, effektiver zu arbeiten, klare Ansprechpartner zu benennen und die Fristen für Rückmeldungen rechtzeitig bekannt zu gegeben. Die Uni soll den Fortschritt dann 2016 evaluieren.
Am Mittwoch wurde die Debatte nun fortgesetzt. Nachdem der Öffentlichkeit das Rederecht erteilt wurde, kam es zu einem regen Austausch mit den Studierenden im Publikum. Diese wurde zu Anfang auch vom Präsidium als konstruktiv bezeichnet. Die Zuschauer beteiligten sich mit kritischen Nachfragen und Vorschlägen. Sie äußerten Zweifel, ob die FU ausreichend Druck auf den Verein ausüben könne, um die gewünschten Änderungen zu erwirken. Auch wurde die Forderung nach einer öffentlich-rechtlichen Kontrollinstanz laut.
Es geht ums Geld
Ein entscheidender Streitpunkt waren die durch „uni-assist“ erhobenen Gebühren. Bisher müssen Bewerberinnen und Bewerber die Kosten für ihre Bewerbung selbst tragen. „Wir möchten den Prozess konstruktiv begleiten, aber die Abschaffung der Diskriminierung bei den Gebühren ist für uns nicht verhandelbar“, betonte Julian Wolff aus den Reihen der Studierenden. Diese forderten die Zusage, dass die Uni die vollen Kosten übernehmen werde.
Der Vorschlag der Professoren sah hingegen nur vor, diese „so niedrig wie möglich zu halten“. „Das ist diskriminierend“, hielten die Studierenden dagegen. Bewerberinnen und Bewerber aus dem Bildungsinland müssten keine Gebühren zahlen. Das Präsidium entgegnete, die Kosten seien durch den Aufwand gerechtfertigt und stellten keine Diskriminierung dar.
Die Gemüter erhitzten sich zusehends, der Schlagabtausch ging durchaus auch auf die persönliche Ebene. Nach einem Wortgefecht zwischen Studierendenvertreter Lasse Thiele und Unipräsident Peter André Alt kippte die Stimmung. Als schließlich über die SfS inklusive der Stellungnahme zu „uni-assist“ abgestimmt werden sollte, störten die Studierenden auf den Zuschauerbänken mit Musik, Transparenten und Konfetti.
Nichtsdestotrotz wurde die geheime Abstimmung durchgeführt und die SfS verabschiedet. Die Verkündung des Beschlusses ging im Tumult unter. In der anschließenden Pause suchten viele AS-Mitglieder das Gespräch mit den Studierenden. Als Alts Versuche, die Studierenden zur Ruhe zu bringen und die Sitzung fortzusetzen, scheiterten, packten die Senatoren zusammen – die Sitzung wurde vertagt.
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