Wohnst du noch oder weinst du schon?

Neue Uni, neue Stadt, neue Wohnung. Und dann erstmal zu Ikea – ist schließlich die einfachste Lösung und billig noch dazu. Aber so einfach wie man denkt, ist es tatsächlich überhaupt nicht. Von Sara Ashrafian

Meine Odyssee beginnt irgendwo zwischen „Ektorp“, „Jokkmokk“ und „Astorp“. Es ist Samstagnachmittag und ich bin in der Tempelhofer Ikea-Filiale. Auf dem Weg zum Traumsofa quetsche ich mich zuerst durch eine fünfköpfige Familie. Sie hat entschieden, mitten im Gang ein Picknick abzuhalten. Ein anderer Kunde betitelt mich daraufhin als „bummelndes Weib“. Schon klar.

Zirka zwei Stunden später komme ich im Selbstbedienungslabyrinth an, zwischen 1765 Schränken mit 1333 Regalen. Plötzlich stehe ich vor einem Paketmonster. Ungefähr doppelt so groß wie ich. Irgendwann wird es wohl mal mein Sofa sein. Auf die Bitte, ob mir einer der Mitarbeiter helfen könne, werde ich angeschnauzt: „Hätten Sie vorher anmelden und bezahlen müssen“. Nach zwanzig Minuten habe ich das Riesenpaket irgendwie auf den Einkaufswagen gehievt. Er ist voll – ein zweiter muss her. Ab jetzt heißt es: linken Wagen nach vorne schieben, zurück rennen, rechten Wagen hinterher holen. Linker Wagen, rechter Wagen. Und noch mal, und noch mal.

Ich habe Glück: In der anderthalbstündigen Wartepause vor den Kassen kann sich meine Lunge erholen. Bis nach Hause schleppe ich dieses Ungetüm sicher nicht. Ich beauftrage also den vielbeworbenen Lieferdienst. „Wann wird die Ware morgen geliefert?“, frage ich. „Zwischen 10 und 21 Uhr“, antwortet die Mitarbeiterin. Danke, Ikea.

Autor*in

FURIOS Redaktion

Unabhängiges studentisches Campusmagazin an der FU seit 2008

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