Öffnet die Türen!

Die neue Campusbibliothek ist mittlerweile nicht mehr über den Rudi-Dutschke-Weg erreichbar. Judith Hollnagel versteht nicht, warum ausgerechnet der benutzerfreundlichste Eingang geschlossen wurde.

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Wer seit Beginn dieses Semesters wie gewohnt die Campusbibliothek betreten möchte, findet sich plötzlich vor verschlossener Türe: „Bitte benutzen Sie den Eingang auf der L-Straße“, heißt es auf einem Schild am Eingang. Verärgert müssen sich die Studierenden auf den Weg zum gegenüberliegenden Eingang auf der L-Straße machen, der zwar nur wenige Meter entfernt liegt, aber ausschließlich über einen Umweg um das ganze Gebäude erreichbar ist.

Am hinteren Eingang angekommen, stehen Bibliotheksbesucher dann mit den schweren Büchern im Arm schnell vor dem nächsten Problem: Vor den Schließfächern im – nun einzigen – Eingangsbereich drängeln sich die entnervten Kommilitonen in dem Bemühen, eines der begrenzten und daher begehrten Fächer zu ergattern.

Der benutzerfreundlichste Eingang fehlt

Es fehlt der Eingang auf dem Rudi-Dutschke-Weg, der von der Otto-von-Simson Straße in die Campusbibliothek führt. Schon während der vorlesungsfreien Zeit war er geschlossen. Damals hielt sich aber noch die vage Hoffnung, die Tür würde für den Semesterbetrieb wieder geöffnet – umso größer ist nun die Enttäuschung, denn der Eingang auf der L-Straße wird auch in Zukunft der einzige bleiben.

Aber warum? Nicht nur von einem großen Teil der Parkplätze aus, sondern vor allem auch von der U-Bahn, von wo die meisten Studierenden die Universität erreichen, ist die Campusbibliothek deutlich schneller auf diesem Weg erreichbar. Der Eingang ist barrierefrei und es gibt Mülleimer und Aschenbecher vor der Tür. Warum musste ausgerechnet der benutzerfreundlichste Ein- und Ausgang geschlossen werden?

Nie vorgesehen

FU-Vertreter haben darauf eine ziemlich unbefriedigende Antwort: Ein regulärer Zugang zum Rudi-Dutschke-Weg sei nie vorgesehen gewesen. Die Tür sei im letzten Semester nur wegen der Bauarbeiten in der L-Straße geöffnet gewesen. Jetzt soll sie nur noch als Notausgang dienen. Warum nicht schon bei der Planung bedacht wurde, dass dieser Eingang für viele bequemer wäre als der auf der L-Straße, ist nicht klar. Inwiefern Drehtüren als Notausgang geeignet sind, auch nicht.

Ferner heißt es, der Eingang sei schlecht einsehbar und es könnten daher Bücher entwendet werden. Dabei liegt der geschlossene Eingang deutlich näher an den Mitarbeiterplätzen als der zur L-Straße, und man muss an jedem einzelnen Mitarbeiter vorbeigehen, um ihn zu benutzen – wie kann er da schlechter einsehbar sein? Und außerdem: Verhindern die bestehenden Sicherheitsschranken nicht möglichen Diebstahl?

Mehr Schließfächer nötig

Ein weiterer Grund sei, dass es von diesem Eingang aus keinen direkten Zugang zu den Schließfächern gebe. Schade. Weshalb gibt es dann nicht mehr Schließfächer, die auch vom Rudi-Dutschke-Weg direkt erreichbar sind? Das würde die Situation auch für die wartenden Studierenden erleichtern. Denn es ist ohnehin verwunderlich, dass für eine so große Bibliothek nur so wenige Schließfächer zur Verfügung gestellt werden.

Bei aller Unklarheit steht eines fest: Der Eingang auf der L-Straße nervt. Die momentane Eingangssituation kann nicht im Sinne der Benutzer sein. Mag sein, dass sich die Studierenden mit der mageren Schließfachsituation abfinden müssen. Aber bei all den Notausgängen, die es in der Campusbibliothek schon gibt – brauchen wir da wirklich noch einen?

Der Zugang zum Rudi-Dutschke-Weg ist barrierefrei, er ist versehen mit Mülleimern und Aschenbechern, es gibt Sicherheitsschranken gegen Diebstahl und nicht zuletzt eine wunderbar funktionierende Drehtür. Schade drum!

Autor*in

FURIOS Redaktion

Unabhängiges studentisches Campusmagazin an der FU seit 2008

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