Der AS verabschiedete am Mittwoch zwei Konzepte zur Gleichstellung an der FU. Einigen Mitgliedern gehen die Maßnahmen jedoch nicht weit genug. Von Alexandra Brzozowski

Archivbild: Julian Daum
Der Akademische Senat (AS) hat in seiner Sitzung am vergangenen Mittwoch die Frauenförderpläne für die Fachbereiche der FU beschlossen. Diese werden allen Berliner Universitäten im Berliner Landesgleichstellungsgesetz vorgeschrieben. Zudem wurde ein Gleichstellungskonzept für die FU verabschiedet, das durch die Hochschulverträge vorgesehen ist.
Ohne Gleichstellung keine Zuschüsse
Die FU sei in Sachen Gleichstellung von Frauen zwar bundesweit Spitze, der Berliner Senat würde dies bei der Mittelvergabe jedoch nicht berücksichtigen, äußerte Vizepräsidentin Brigitta Schütt ihren Unmut bei der Vorstellung der Konzepte. Das Präsidium bemängelte zudem, dass durch die Regelung Fachbereiche benachteiligt würden, die bei der Frauenförderung besonders erfolgreich seien.
Die Berliner Unis können ihren Anspruch auf finanziellen Zuschuss vom Land nur geltend machen, wenn sie den Vorgaben in den drei Kernbereichen Forschung, Lehre und Gleichstellung nachkommen. Ohne ein Gleichstellungskonzept mit konkreten Zielzahlen für Besetzungen können keine Mittel beantragt werden. Finanzielle Zuschüsse sind bei Neuberufungen von Professorinnen, Promotionen von Frauen und für den aktuellen Anteil von Frauen bei Professuren vorgesehen.
Forderung nach konkreten Maßnahmen
Einigen Mitgliedern des Akademischen Senats gehen die Gleichstellungspläne jedoch nicht weit genug. „Es wird sehr stark auf Geschlechtergleichstellung abgezielt“, bemängelte Jasmin Touati von den sonstigen Mitarbeitern verbunden mit dem Hinweis, dass der Aspekt der Diversität vernachlässigt werde. Auch die fehlende Familienfreundlichkeit wurde bemängelt. Die zentrale Frauenbeauftragte Mechthild Koreuber hatte zuvor gelobt, dass sich etliche Fachbereiche in puncto Gleichstellung bereits sehr engagiert gezeigt hätten, „auch die, von denen man dies so nicht erwartet hätte“.
Professorin Tanja Börzel schloss sich der Kritik an, dass die Förderung von Diversität gegenüber der Gleichstellung von Frauen zu kurz komme. Sie forderte den AS auf, über konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Diversität nachzudenken. Die Studierendenvertreter und Börzel enthielten sich in der anschließenden Abstimmung über die Konzepte.