Furios isst: Abendessen

Ihr habt euch total ausgehungert nach Marzahn verirrt und wollt vor der langen Heimreise noch etwas zwischen die Zähne bekommen? Dann tut es Theo Wilde gleich und stattet dem „Syrtaki“ einen Besuch ab!

Garantiert nichts für den hohlen Zahn: Der Alexander-Teller im "Syrtaki". Foto: Theo Wilde

Garantiert nichts für den hohlen Zahn: Der Alexander-Teller im “Syrtaki”. Foto: Theo Wilde

Berlin-Marzahn ist wahrlich keine Hochburg der feinen Küche. Die kulinarische Landschaft wird maßgeblich von allerlei Fastfood-Läden dominiert. Eine kleine Gaststätte jedoch stemmt sich tapfer gegen die Übermacht der Schnellrestaurants und All-You-Can-Eat-Etablissements: das „Syrtaki“.

Inmitten der Plattenbauten überrascht der Anblick des Bürogebäudes, in dessen Erdgeschoss sich das „Syrtaki“ befindet. Von innen wirken die Räumlichkeiten ein wenig so, als seien sie ursprünglich für ein Kundencenter entworfen worden. Allerdings hat man sich große Mühe gegeben, dies durch exzessives Dekorieren zu kaschieren.

Eine nicht unerhebliche Anzahl Statuen, die üppige Bepflanzung und hölzerne Säulen lassen keinen Zweifel daran, dass der Gast sich hier in einem griechischen Restaurant und nicht etwa in einem Versicherungsbüro befindet. Zentrales Dekorationselement ist ein Bild, auf dem zwei Menschen den Sirtaki tanzen, jenen Tanz, dem das Lokal seinen Namen zu verdanken hat.

Im Elysium für Fleisch-Fanatiker

Wir entschließen uns, an einem Samstagabend hier zu speisen und scheitern damit beinahe. Das Lokal ist gerammelt voll, sodass der Kellner uns erst nach langem Studium der Reservierungen an einen der verbliebenen Tische geleitet. Die gesamte Marzahner Nachbarschaft von Jung bis Alt scheint hier versammelt zu sein. Es herrscht eine heitere Atmosphäre, was nicht zuletzt am Begrüßungs-Ouzo liegen dürfte, mit dem wir ebenfalls sofort versorgt werden. Auch die Karte erhalten wir im Handumdrehen von unserem Kellner.

Schnell wird klar, dass man in diesem Lokal als Vegetarier nicht glücklich wird. Das einzige vegetarische Hauptgericht, das wir auf der Karte finden, ist ein Bauernsalat. Die riesige Auswahl an Fleisch- und Fischgerichten hingegen lässt keine Wüsche offen. Das Angebot reicht von Gyros und anderen Grillspezialitäten über diverse Lammgerichte und verschiedene Leckereien aus dem Ofen bis hin zu Calamari und gegrilltem Lachs. Die Preise bewegen sich zwischen 9 Euro und 20 Euro.

Ein griechisches Gelage

Wir entscheiden uns für den Alexander-Teller – bestehend aus Gyros, einem Hähnchenspieß, Pommes Frites sowie Tzaziki – und einen klassischen Gyros-Teller mit Pommes Frites. Zu beiden Gerichten gehört ein Alibi-Vorspeisensalat, der wohl das Gewissen beruhigen soll im Angesicht der nun folgenden Völlerei. Unsere Hauptgerichte sind nämlich gleichermaßen lecker wie überdimensioniert. Als wir endlich die Fleischberge auf unseren Tellern abgetragen haben, sind wir beide froh, keine zusätzliche Vorspeise gewählt zu haben und auch die Idee, den Grießkuchen von der Tagesempfehlung als Dessert zu verspeisen, ist schlagartig vom Tisch.

Der Kellner sieht uns wohl an, dass wir ziemlich erschlagen vom Essen sind und bringt uns mit der Rechnung gleich noch zwei Ouzo aufs Haus zur Verdauung. Auch der Blick auf die Rechnung macht uns wieder etwas munterer: Unter 30 Euro für zwei Hauptgerichte dieser Größe und Getränke erscheinen fair.
Und so verlassen wir nach dem Bezahlen beseelt vom Ouzo und mit einer Knoblauchfahne das Lokal, um noch einen ausgiebigen Verdauungsspaziergang zu machen.

Stimmung: 4/5

Einrichtung: 2/5

Bedienung: 5/5

Geschmack: 4/5

Preis: 4/5

Der Alexander-Teller kostet 13,50 Euro und den Gyros-Teller bekommt man für 9,90 Euro.
Das „Syrtaki“ findet ihr in der Märkischen Allee 210a, 12679 Berlin.

http://syrtaki-berlinmarzahn.de/

Autor*in

FURIOS Redaktion

Unabhängiges studentisches Campusmagazin an der FU seit 2008

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