Tod durch Hutwurf!?

Erstmals hat eine englische Universität ihren Absolventen verboten, ihre Hüte zum Höhepunkt der Abschlussfeier in die Luft zu werfen. Eine viel zu hohe Verletzungsgefahr ging von ihnen aus. Von Theo Wilde

Das war einmal. Foto: flickr

Das war einmal. Foto: flickr

Gute Nachrichten aus Großbritannien: In Zukunft werden weniger Menschen verletzt. Die University of East Anglia in Norwich geht mit gutem Vorbild voran und hat ihren Absolventen verboten, ihre traditionellen Hüte im Rahmen ihrer Abschlusszeremonie in die Höhe zu werfen.

Die Fälle von Studierenden im angelsächsischen Sprachraum, die von herabfallenden Hüten verletzt wurden, hatten sich in den letzten Jahren gehäuft. Doch nun hat die University of East Anglia die Notbremse gezogen. Dabei hat man sich anscheinend keine Gedanken gemacht, was für eine Außenwirkung es hat, wenn man den eigenen Absolventen noch nicht einmal zutraut, dass sie für wenige Stunden unfallfrei mit einem Stoffhut hantieren können.

Es gibt noch Hoffnung für das Fotoalbum

Die nach vermeintlich originellem Bildmaterial von ihren studierten Enkelkindern gierenden Großeltern können jedoch aufatmen, denn es sollen auch in Zukunft fliegende Hüte auf den Gruppenabschlussfotos zu sehen sein. Nur dass die dann nachträglich mithilfe von Bildbearbeitungssoftware eingefügt werden sollen. Voller Effekt bei geringstmöglichem Risiko also. Allerdings stellt sich hier die Frage, warum man die Chance nicht nutzen möchte, um noch gefährlichere Objekte in die Bilder einzufügen. Wie wäre es zum Beispiel mit Handgranaten? Dann lohnt es sich mehr.

Wenn die Universität ihre Restriktionsmaßnahmen konsequent weiterentwickelt, dann werden vermutlich bald auch die zur Kappe getragenen Talare abgeschafft, da diese ja eine am Körper getragene Stolperfalle darstellen. Und auch in puncto Brandschutz stellen diese luftigen Gewänder eine Gefahr dar: Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn jemand damit einer Zündquelle zu nahe käme. Sobald dem akademischen Mummenschanz dann aus Sicherheitsgründen endgültig der Garaus gemacht worden ist, wird man auch die Zeremonie selbst auf den Prüfstand stellen müssen. Schließlich birgt eine Zusammenkunft von so vielen Menschen immer auch die Gefahr einer Massenpanik. Trotzdem müsste man nicht auf Gruppenbilder verzichten. Dafür gibt es ja Photoshop.

Autor*in

FURIOS Redaktion

Unabhängiges studentisches Campusmagazin an der FU seit 2008

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