Wortfrei!: Nebeneinander

In unserer unregelmäßigen Rubrik wollen wir eurer Kreativität nun online eine Plattform bieten. Ob Prosa, Lyrik, Comic oder Cartoon, wir sind gespannt auf eure Beiträge.

Wie bei der eierlegenden Wollmilchsau sind wir gespannt, welche Schöpfungen von euch eingehen. Illustration: Robin Kowalewski

Wie bei der eierlegenden Wollmilchsau sind wir gespannt, welche Schöpfungen von euch eingehen. Illustration: Robin Kowalewski

Nebeneinander

von Richard Benthin

Im ersten Schein einer lebensspendenden Kraft,

erstrahlt ein Farbenmeer in all seiner Pracht.

Nicht getrieben, ohne Hast,

wiegen sich Blumen im grünen ebenen Palast.

Die ihnen uneigene Ambition,

lässt sie im Äquivalent jeder Existenz erblühen.

Sodass allein Triebe voll kranken Strebens,

in erbarmungsloser Hitze verglühen.

Eines Morgens, als der Vorhang trügerischer Nacht sich lichtet,

scheint eine aus ihren Reihen entstiegen.

Ihr Trieb im Sein, der über all jene richtet.

Die Vorhänge fallen und lichten sich…

Mächtiger Trieb des Strebens!

Bruder des Seins! Erbarme dich der Gleichheit!“

Speist jede Stufe in himmlische Höhen,

ziehst einen Kreis toter Seelen, die dir frönen.

Der ebene Palast wart hierarchisiert,

das Spektrum zukünftiger Farben fest strukturiert.

Abgründe toten Stahls fressen sich durch einst grüne Ebenen,

graben tiefe Wunden in blutendes Blütenmeer.

Klippen am Rande eisern gefüllt,

ihre tiefen Schluchten so schwarz, so leer!

Auf Inseln der Glückseligkeit, am Rande schwarzen Nichts,

gedeihen Triebe des Strebens, im wärmenden Kuss güldenen Lichts.

Doch wagt sich ihr Herz über den Rand, in tiefe, dunkle Gefilde,

erblickt es die einstiege Wiese,

ein gebrochenes, gar sterbendes Gebilde.

Autor*in

FURIOS Redaktion

Unabhängiges studentisches Campusmagazin an der FU seit 2008

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