Am PC-Pool gibt es keine Cocktails

Ein Professor lässt Studierende an Whirlpools in seinem Garten basteln – als Lehrveranstaltung. Wer dieses Modell kritisiert, offenbart nur eins: Neid und Missgunst. Ein fragwürdiges Plädoyer von Marius Mestermann für mehr Mauschelei.

So einsam wie dieses Entchen wirkt, muss sich der Professor wohl fühlen. Foto: Flickr, Michael McCullough (CC BY 2.0)

Allein ist ein Whirlpool nur halb so toll. Foto: Flickr, Michael McCullough (CC BY 2.0)

Mittelmäßige Noten, unterdurchschnittliche Karrierechancen, wenig Geld und letztlich ein langweiliges Leben ohne Whirlpool – ist es das, was du willst? Du legst mehr Wert auf ein reines Gewissen als auf exklusive Vorteile, bist gar gegen Mauschelei an Hochschulen? Dann schließe diese Seite, leere deinen Cache, und lass dich am besten noch kurz blitzdingsen. Denn Teile dieses Artikels könnten dich verunsichern.

Was einem Ingolstädter Professor widerfahren ist, muss jedem, der jetzt noch mitliest, einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen lassen. Das wäre nicht weiter schlimm, hätte man wenigstens einen Whirlpool zur Verfügung. Doch wegen des Neids derjenigen, die nicht mehr mitlesen, bleibt der einzige Pool in unserem Leben der PC-Pool der Uni.

Mauschelei als missverstandene Selbstlosigkeit

Aber der Reihe nach: Besagter Professor der FH Ingolstadt fand vor Jahren ein tolles Arrangement. Eine US-Firma lieferte ihm luxuriöse Whirlpools, die er – natürlich nur zu Forschungszwecken – in seinem Garten installieren ließ. Gerüchten zufolge versuchte der Mann monatelang verzweifelt einen alternativen Standort zu finden. Doch wie es der Zufall wollte, war sein eigener Garten die einzige infrage kommende Fläche im Raum Ingolstadt.

Nun hätte der Professor die ganze Forschungsarbeit selbst machen und die Lorbeeren für bahnbrechende Fortschritte im Forschungsfeld Whirlpool allein einheimsen können. Doch ein guter Professor denkt an seine Studierenden. Die durften nämlich zur Optimierung der Sprudelbecken beitragen. Der Professor leitete die Ergebnisse dann pflichtbewusst an die Sponsoren weiter – fortschrittlich und lobenswert.

Pool-Pionier vor Gericht

Zudem, so berichtete PULS, die GEOlino unter den BR-Programmen, verdienten sich die Studierenden durch insgesamt über 1.000 Stunden ehrenamtliche Pooloptimierung gute Noten und andere Vorteile. Da fragt man sich doch: Wer würde dazu nein sagen? Leider haben die, die hier tatsächlich ablehnen könnten, schon aufgehört zu lesen.

Bekannt wurde die ganze Geschichte nur, weil irgendwelche Studierenden dem Professor in den Rücken fielen und sich bei der Unileitung beschwerten. Der Fall landete vor Gericht, der Pool-Professor vor der Tür der FH. Als hätten die Pseudo-Idealisten und Mauschelei-Gegner nichts Besseres zu tun, als ihren Pool-Neid an anderen auszulassen.

Zukünftig gilt es also, bei derlei Projekten nur absolut loyale Studierende der Poolologie einzubeziehen. Dann kann die Wissenschaft auch weiterhin mit Semesterarbeiten wie dieser bereichert werden: “Theoretische Berechnungen zur Energieeffizienzverbesserung eines Whirlpools bei Installation eines Verdampfers im Keller eines Wohnhauses”.
Und davon hätten wir schließlich alle etwas.

Autor*in

FURIOS Redaktion

Unabhängiges studentisches Campusmagazin an der FU seit 2008

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