Die Mathematik der Emanzipation

Beim diesjährigen „Girls’ Day“ an der FU wurde den Schülerinnen einiges geboten. Dank vieler spannender Workshops konnten sie einen Einblick in verschiedene Fachbereiche gewinnen.
Von Laura Lizama

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Schülerinnen experimentieren im Physik-Workshop „Erneuerbare Energien”. Foto: Vic Schulte

Wie auch in den Jahren zuvor gewährte die FU Schülerinnen ab der fünften Klasse einen Einblick in Fachbereiche, die noch immer als Männerdomänen gelten. Zur Auswahl standen sowohl Workshops in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) als auch in anderen Fachbereichen wie Philosophie, Rechtswissenschaften, Botanik und Wirtschaftswissenschaften. Über 180 Mädchen fanden sich dieses Jahr zusammen, um sich von Gender-Stereotypen und „dem Klischee des Nerds mit warmer Cola und kalter Pizza“ in diesen Fachbereichen zu befreien, wie es Jochen Schiller bei der Eröffnungsrede des Girls’ Day beschrieb.

Wissenschaft zum Anfassen

Für den Fachbereich Mathematik und Informatik eröffneten Schiller und die Frauenbeauftrage Gesa Behrends den Girls’ Day mit einer interaktiven Bastelaufgabe: Die Schülerinnen sollten ein kleines Modell von Rinus Roelofs, einem niederländischen Bauingenieur, der vor allem für seine mathematischen Skulpturen bekannt ist, zusammenbauen, um so ein Gefühl für angewandte Mathematik zu erlangen.

Anschließend konnte in verschiedenen Workshops die Bandbreite der einzelnen Fachbereiche entdeckt werden. So gab es in den Bereichen Mathematik und Informatik von „App-Programmierung“, über „Rechnerbasteln“ bis zur „Die Mathematik des Datings“ vieles zu erkunden. Der Workshop „Robotik – Autonomes fahren“, geleitet von Simon Gottlieb und Jana Kirchner zeigte unterdessen spielerisch die Möglichkeiten und Herausforderungen, die das Fortbewegungsmittel der Zukunft mit sich bringt.

Volle Workshops und begeisterte Schülerinnen

Die Resonanz bei den Teilnehmerinnen war durchweg positiv, da die praktische Annäherung an die verschiedenen Forschungsbereiche bislang vorhandene Berührungsängste verschwinden ließ. „Ich fand den Tag heute ermutigend und motivierend. Man gab uns das Gefühl, dass wir genauso viel schaffen können wie die Jungs.“, lautete das Fazit einer Schülerin.

Bereits zum 17. Mal fand der Girls’ Day in diesem Jahr an der FU statt. Nach Angaben der Organisierenden ist das Event immer gut besucht. Obwohl die Teilnehmerinnenzahl dieses Jahr geringer war als im Jahr davor, sei immer ein großer Andrang von wissenschaftlich interessierten jungen Mädchen vorhanden. Einzig die Verbreitung der Veranstaltung möchten die Organisatoren in Zukunft noch verbessern, da hauptsächlich Schülerinnen aus bildungsnäheren Bezirken kämen und man auch wissbegierige Mädchen aus anderen Stadtteilen erreichen möchte.

Autor*in

FURIOS Redaktion

Unabhängiges studentisches Campusmagazin an der FU seit 2008

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2 Responses

  1. W sagt:

    Der linke Zeitgeist, der sich besonders an den Unis eingenistet hat, wird nichts unversucht lassen, auch abstrakte Dinge wie Ziffern, Gleichungen und Rechnungen durchzugendern und zu verweiblichen. Dass das Niveau dabei sinkt, ist eine natürliche Folge davon und gewollt.

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