Süß, bitter oder scharf?

Die Ausstellung „Chili und Schokolade“ im Botanischen Museum bietet eine Reise ins ferne Mexiko der ganz besonderen Art. Anna-Sophia Färber war vor Ort.

Mexiko hat einige kulinarische Köstlichkeiten zu bieten. Foto: Lunamarina

„Milch und Mehl, Safran macht den Kuchen gehl“. So lautet das Ende des berühmten Kinderliedes „Backe, backe Kuchen“. Etwas veraltet, wenn man bedenkt, dass Safran heutzutage eigentlich kaum noch zur Grundausstattung des deutschen Gewürzregals zählt, geschweige denn zum Kuchenbacken verwendet wird. Ganz anders ist das in Mexiko, wo Safran ein oft und gern benutzter Bestandteil der Küche ist. Diese und noch viele weitere kulinarische Facetten des Landes Mexikos zeigt die Sonderausstellung „Chili und Schokolade – der Geschmack Mexikos“, die derzeit im Botanischen Museum stattfindet.

Kakaobohnen und die schärfste Chili der Welt

Auf unterhaltsame und interaktive Weise wird versucht, den Besuchern typische Gewürze und Geschmäcker Mexikos näherzubringen. Die beiden Komponenten Chili und Schokolade stehen dabei stellvertretend für die „geschmackliche Bandbreite Mexikos und die kulturelle und historische Tiefe der Küchenkultur“. So erfährt man unter anderem, wo Kakaobohnen herkommen, welche die schärfste Chilisorte der Welt ist und was es mit der sogenannten „Studentenblume“ auf sich hat. Wen das Kulinarische anspricht, der kann sich außerdem am Geschmacksautomaten ein scharfes oder süßes Bonbons gönnen und gleich ein paar original mexikanische Rezepte mit nach Hause nehmen.

Die Prinzessin der Nacht im Gewächshaus

Doch nicht nur für Freunde der geschmacklichen Diversität Mexikos ist die Ausstellung empfehlenswert, so ziemlich jeder kommt hier auf seine Kosten: Wer sich zum Beispiel für Farben und ihre Herstellung interessiert, kann die Pflanzen kennenlernen, aus denen sich Farben wie Blau oder Orange gewinnen lassen. Auch typische Teppichmuster, Blattformen und Gemüsesorten des Landes werden vorgestellt. Hobbygärtner können indes weitere Teile der Ausstellung in den Gewächshäusern des Botanischen Gartens bestaunen: Dort bekommt man mexikanische Kakteen und andere Wüstenpflanzen zu sehen, die exotischen Namen wie „Prinzessin der Nacht“ oder „Drachenfrucht“ tragen.

Das Herzblut und die Arbeit, die hinter der Realisierung standen, sind in jedem Bereich der Ausstellung zu spüren. In Zusammenarbeit mit dem „Instituto de Biologia“ der „Universidad Nacional Autónoma de México“ als Bestandteil des Dualen Jahres Mexiko-Deutschland, entstand ein sehens- und schmeckenswertes Erlebnis, das jeden für ein paar Stunden auf einen anderen Kontinent und in eine Welt voller Nelken und Zimt, Dahlien und Annatto entführen kann. „Chili und Schokolade“ macht uns klar: Mexiko ist nicht einfach nur ein Land. Es ist ein Gefühl!

Die Sonderausstellung „Chili & Schokolade. Der Geschmack Mexikos“ startete am 5. Mai und endet am 25. Februar 2018. Eintritt kostet 6 Euro, ermäßigt 3 Euro. Mehr Informationen unter: www.botanischer-garten-berlin.de

Autor*in

FURIOS Redaktion

Unabhängiges studentisches Campusmagazin an der FU seit 2008

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1 Response

  1. Daniela Müller sagt:

    Macht echt Lust auf México, super “Anheizer”

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