„Endlich keine Zetteltasche mehr!“

Es ist so weit: Die Campuscard findet ihren Weg in unsere Geldbeutel. Silvia Bartel hat erste Reaktionen eingefangen – und die wichtigsten Infos zur Card gibt’s natürlich auch.

Loryn Fechner, Promovierende im Fachbereich Chemie, holt sich ihre Campuscard. (Foto: Silvia Bartel)

Loryn Fechner validiert ihre neue Campuscard. (Foto: Silvia Bartel)

Als eine von sechs Berliner Hochschulen (HTW, HWR, HU, Charité, FU, Beuth) stellt die Freie Universität in diesem Semester schrittweise von Papier auf Plastik um – und von analog auf digital. Das Mammutprojekt und die Debatten darüber sind schon seit den ersten Probeläufen 2015 ein Thema – trotzdem ist das Vorhaben noch nicht allen an der FU bekannt.

Der Gedanke ist simpel: Eine Karte, im praktischen EC-Kartenformat, soll fortan als Studierenden- und Bibliotheksausweis, Semesterticket für die Bahn und Mensacard dienen (mit all ihren bisherigen Funktionen). Wer das (optionale!) Foto für den Ausweis vor Ort am Automaten knipsen lässt, braucht dann auch den Perso nicht mehr, wenn es in der Bahn heißt: „Die Fahrscheine, bitte!“.

Erste Reaktionen fallen positiv aus

„Endlich keine Zetteltasche mehr“, befürwortet Loryn Fechner (Promovierende an der FU) den Fortschritt. Und wahrlich: das gefühlt überlebensnotwendige Stück Papier, das bisher als Studierendenausweis diente, scheint nicht mehr zeitgemäß, geschweige denn praktisch. Dekanin Prof. Dr. Doris Kolesch am Theaterwissenschaftlichen Institut bestätigt: „Diese Modernisierung muss und wird sich langfristig durchsetzen und ist auch gut so“.

Trotzdem gilt es, so betont Kolesch, “die Umstellung kritisch betrachtend zu begleiten“. Eventuelle Macken bei der Umsetzung müsse man abwarten. In die Datenschutzbeauftragten der Universität habe sie aber vollstes Vertrauen, weshalb sie sich der vehementen Kritik seitens des AStA nicht anschließe.

Dieser hatte bereits vor drei Jahren bemängelt, die Campuscard öffne “die Büchse der Pandora für elektronische Anwesenheitskontrollen, Datensammlerei, exklusive Gebäudebereiche und andere Kontroll- und Ausschlussmechanismen”.

xBitte lächeln - aber nur, wenn ihr wollt. (Foto: Silvia Bartel)

Bitte lächeln – aber nur, wenn ihr wollt. (Foto: Silvia Bartel)

Seit Beginn des Semesters werden täglich 250 Studierende per E-Mail über die Umstellung informiert. Mit dem enthaltenen QR-Code geht es dann zu einem der fünf Automaten (hier alle Standorte), an denen die Karten erstellt werden.

Anschließend sorgt einer der sieben Validierungs-Automaten für die nötige Gültigkeit – jedes Semester aufs Neue. Klingt kompliziert, aber: für Hilfspersonal an den Automaten ist gesorgt.

Wer muss sich noch gedulden?

Studierende der Fachbereiche Rechtswissenschaft oder Mathematik und Informatik werden nun im Laufe der nächsten Tage benachrichtigt. Ab November dürfen sich Eingeschriebene der Fachbereiche Wirtschaftswissenschaft, Biologie, Chemie und Pharmazie zu den Automaten begeben. Studierende der Fachbereiche Erziehungswissenschaft und Psychologie, Geschichts- und Kulturwissenschaften sowie Politik- und Sozialwissenschaften werden im Dezember 2017 und Januar 2018 benachrichtigt.

Zu guter Letzt kommen Studierende der Philosophie und Geisteswissenschaften im Februar 2018 zum Zug. Eine Besonderheit gibt es noch: „Die Studierenden der Fachbereiche Veterinärmedizin und Geowissenschaften erhalten ihre Campuscard im November per Post, da es an ihren Standorten in Düppel und Lankwitz keine Ausgabe-Automaten gibt“, teilt die FU auf Anfrage von FURIOS mit. Am Ende des Wintersemesters sollten schließlich alle das Kärtchen haben.

Autor*in

FURIOS Redaktion

Unabhängiges studentisches Campusmagazin an der FU seit 2008

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