Der umstrittene Verein uni-assist e.V. erhöht die Kosten für die Bearbeitung internationaler Bewerbungen. Eine Niederlage für die FU. Felix Lorber berichtet aus dem AS.
Im Vorfeld der eigentlichen Tagesordnung des Akademischen Senats (AS) musste FU-Präsident Peter-André Alt bereits die negative Nachricht vermelden: die von der FU angestrebte Einigung mit uni-assist kam nicht zustande, im Gegenteil: die „Bearbeitungskosten“, die der Verein pro Hochschulbewerbung berechnet, steigen weiter an.
Eigentliches Ziel einer, aus den Vertreter*innen mehrerer Universitäten gebildeten Allianz, war es, die bisher üblichen Kosten zu senken. Der Verein uni-assist bearbeitet für Universitäten und Hochschulen in ganz Deutschland die Bewerbungen mit nicht-deutschen Schulabschlüssen. Verlangte der Verein als Bearbeitungskosten bisher 75€ pro Erstbewerbung und additiv 15€ pro weiterer Bewerbung an einer deutschen Hochschule, steigen die Beträge nun an. Pro weiterer Bewerbung würden in Zukunft 30€ berechnet, wie FU-Vizepräsident Klaus Hoffmann-Holland erklärte. Diese Beträge müssen die Studierenden an den meisten Unis selbst bezahlen, was bei der üblichen und häufig notwendigen Praxis, mehrere Bewerbungen bei verschiedenen Einrichtungen einzurichten, einen enormen Kostenaufwand bedeutet.
Veto der „Kleinen“
In der am 14. November anberaumten vereinsinternen Sitzung verhandelten die Mitglieder über den drohenden Kostenanstieg. Dabei einigten sich im Vorfeld einige große Universitäten, darunter neben der FU auch die HU Berlin, TU Berlin, die Uni Potsdam und die Uni Marburg, darauf, geschlossen gegen eine Erhöhung zu stimmen. Seit mehreren Jahren war es das erklärte Ziel des FU-Präsidiums die Bewerbungskosten bei uni-assist zu senken. Wie Hoffmann-Holland berichtete, wurden die Koalitionär*innen nun aber überstimmt – und zwar von hauptsächlich „kleineren Hochschulen“. Diese hätten nicht nur insgesamt deutlich weniger Bewerber*innen als beispielsweise die FU, sondern befänden sich auch mehrheitlich in Städten, welche in der Realität deutlich weniger internationale Bewerber*innen bzw. solche mit einem nicht-deutschen Schulabschluss anzögen.
Die Entscheidung bedeutet letztlich eine herbe Niederlage für die FU, die langfristig um ihre guten Bewerber*innenzahlen fürchten dürfte. Hauptziel müsse laut Senat nun sein, eine, möglicherweise auch FU-eigene, Konkurrenz zu uni-assist aufzubauen. Die angehenden Studierenden sollten in Zukunft selbst die Möglichkeit bekommen, zu entscheiden, wo sie sich akkreditieren.