Die TV-Stud Tarifkommission hat sich auf einen Tarifvertrag für die etwa 8000 Beschäftigten geeinigt. Die Gewerkschaftsmitglieder müssen dem Ergebnis noch zustimmen. Victor Osterloh.
Nach 17 Jahren der Stagnation können sich die studentischen Beschäftigten an den Berliner Universitäten und Hochschulen nun wohl endlich auf steigende Löhne einstellen. Das geht aus einer gemeinsamen Pressemitteilung der Gewerkschaften Verdi und Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hervor. Demnach haben sich die Mitglieder der Tarifkommission aus Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen auf eine Lösung im Tarifstreit geeinigt. Noch kurz zuvor schien nach einer weiteren Verhandlungsrunde kein Ende des Konflikts in Sicht.
Ankopplung an TV-Stud gelingt
Der neue Tarifvertrag sieht nun vor, dass die studentischen beschäftigten zum 1. Juli 2018 eine Lohnerhöhung von derzeit 10,98 Euro auf 12,30 Euro erhalten. Neben weiteren Steigerungen bis 2022 auf 12,96 soll ab dem Jahr 2023 die Lohnentwicklung im neuen Tarifvertrag der studentischen Beschäftigten (TV-Stud) an die der Landesbeschäftigten (TV-L) angeglichen werden. Damit haben sich die Gewerkschaften in einem zentralen Streitpunkt durchgesetzt, nachdem sie bei der Höhe der Entlohnung zuletzt große Zugeständnisse machen mussten. Auch die Frage des Rücktrittsrechts bei schwieriger Finanzlage scheint im Sinne der Arbeitgeber*innen entschieden worden zu sein.
Gewerkschaften begrüßen Einigung
Trotz dieser Abschläge zeigen sich die Gewerkschaftsvertreter*innen von Verdi und GEW zufrieden mit dem Ergebnis. „Nach anderthalb Jahren Tarifkonflikt, vier durchgehenden Streikwochen und neun Verhandlungsrunden haben wir ein vorläufiges Ende im Tarifkonflikt um den TV-Stud erreicht”, freut sich GEW Verhandlungsführer Tom Erdmann. Verdi-Vertreter Matthias Neis schränkt den Erfolg jedoch ein: „Der Kompromiss verlangt uns erhebliche Zugeständnisse ab.” Auch der Kommunale Arbeitgeberverband Berlin (KAV), der die Hochschulen in dem Tarifstreit vertritt, äußerte sich zuversichtlich. Der neue Tarifvertrag schaffe „verlässliche Strukturen und Planungssicherheit” für die kommenden Jahre, so Geschäftsführerin Claudia Pfeiffer.
Kommende Woche müssen die Gewerkschaftsmitglieder dem Vorschlag der Tarifkommission noch zustimmen. In der Streikbasis hatte es zuletzt Unmut über die Zugeständnisse auf Arbeitnehmer*innenseite gegeben.