Ist der Studiengang EinS@FU gescheitert?

Das in der Kritik stehende Orientierungsstudium EinS@FU beendet sein Pilotjahr. Wie Studierende das Studium empfunden haben, berichtet Klara Siedenburg.

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EinS@FU soll die Wahl des richtigen Studienfachs erleichtern. Foto: Archiv

Es sind nicht Studierende, die im Hörsaal sitzen. Es sind angehende Abiturienten*innen. Einige sind alleine, einige haben ihre Eltern mitgebracht. Sie lauschen der Vorstellung des Orientierungsstudiums EinS@FU. Mit dieser Infoveranstaltung wirbt die FU erneut für das Schnupperstudium, in dem Orientierungslose ein Jahr lang die Möglichkeit haben, herum zu studieren, bevor sie sich für ein bestimmtes Bachelor-Studium entscheiden. Mit der Infoveranstaltung läutet EinS@FU aber nicht nur eine weitere Chance ein, das Studieren zu probieren, sondern beendet auch das erste Versuchsjahr. Zu Beginn hatte das Schnupperstudium heftige Kritik auf sich gezogen. Unter anderem wegen der stark eingeschränkten Auswahl an möglichen Studiengängen und einer Vorauswahl der Studierenden über den NC.

Das sagt der Pilotjahrgang

Anita und Luca, zwei EinS@FU-Studierende, berichten auf der Infoveranstaltung nach zwei Semestern von ihren persönlichen Erfahrungen. Das Jahr biete die Möglichkeit ohne Konsequenzen zu studieren, alles entspannt anzugehen und überall reinzuschauen, meint Anita. Frei von Prüfungsstress einen Blick auf den Unialltag werfen zu können, sei für sie ein Privileg. Wolle man doch Leistungspunkte sammeln und sie ins weitere Studium mitnehmen, gehe das natürlich auch. Insgesamt habe ihr EinS@FU geholfen, sich zu für das richtige Studium zu entscheiden.

Luca sieht das anders, denn das Jahr habe viele Schwierigkeiten mit sich gebracht. Es habe nur wenig Kontakt zu anderen Studierenden gegeben, ausgelöst dadurch, überall nur halb dabei zu sein. Hinzu kamen Schwierigkeiten mit Dozierenden, welche vom Pilotprojekt EinS@FU gar nichts wussten. Zudem sei nicht immer klar gewesen, welche Veranstaltungen verpflichtend waren oder wie viele verschiedene Studiengänge man hätte beschnuppern dürfen. Trotz Orientierungsstudium, fühlte er sich oft orientierungslos.

EinS@FU im nächsten Jahr

Fest steht EinS@FU wird fortgesetzt, einige Änderungen soll es jedoch geben. Die Anzahl der Studierenden soll von 150 auf 190 steigen und das Fächerspektrum erweitert werden. So kommen neben der Byzantinistik, Biologie, Deutsche Philologie und weitere Fächer auf die Liste.

Anderes bleibt wie gehabt. Auch für die nächste Runde führt die Zulassung über die Abiturnote. Zudem bleiben die beliebten Fächer wie Medizin, Psychologie, Politik sowie Erziehungswissenschaften und BWL vom Orientierungsstudium ausgeschlossen. Die Fächer seien, so eine Mentorin von EinS@FU, schon von Bachelorstudierenden überfüllt und bieten keine Kapazitäten für die Orientierungssuchenden.

Die Studierenden Anita und Luca, geben Interessierten den Tipp, sich dennoch einfach mal in die Vorlesungen der Fächer anzuschauen, die nicht auf der Liste stehen und mit Dozierenden zu sprechen. In einigen Fällen sei es möglich, auch in diese Fächer reinzuschnuppern und am Ende vielleicht doch noch die Leistungspunkte mitzunehmen.

Autor*in

FURIOS Redaktion

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