Die Uni ist eine Kostenfalle

Die Preise für das Drucken von Uni-Materialien und die Mensa sind zu hoch, meint Anna Maissen. Zeit für eine Abrechnung.

Die Euphorie eines jeden Erstis über das Studium schwindet spätestens, sobald er*sie zum ersten mal die Texte für das anstehende Seminar in der Uni ausdrucken will. Beim Mensaessen kann man die horrenden Druckkosten auch nicht wieder reinholen, denn die Preise sind auch hier zu hoch. Egal wohin man blickt, Mensa oder Zedat, das Bafög oder hart verdiente Geld aus dem Nebenjob geht flöten.

5 Cent…10 Cent…15 Cent…100 Euro

Dabei gibt es keinen Ausweg, denn die Grundlagen der meisten Studiengänge sind nun mal Lektüren verschiedenster Art. Die Dozierenden erwarten eine ordentliche Textarbeit, um Seminare und Vorlesungen darauf aufbauend möglichst informativ gestalten zu können. Sich 120 Seiten auf dem Laptop anzuschauen führt aber selten zu einem befriedigenden Ergebnis. Gedruckte Texte erleichtern die Auseinandersetzung mit dem Thema, sie lassen sich vielfältiger bearbeiten und das Ablenkungsrisiko bleibt geringer. Umso unverständlicher ist es, dass die Uni es nicht ermöglicht kostengünstig zu drucken.

Eine von RICOH-Geräten kopierte Seite kostet laut druckerkosten.de circa zwei Cent. Was das Scannen anbelangt, berechnet sich die Zahl allein durch den Stromverbrauch und liegt damit noch weit darunter. Wie entstehen daraus die fünf Cent, die Studierende bezahlen? Abgesehen davon, wäre es auch an der Zeit, dem öko-bewussten Image der Uni mit recyceltem Papier und automatisch doppelseitigem Druck gerecht zu werden. Drucken muss eine bezahlbare Option sein. Wenn sich die Preise dafür nicht absolut verkürzen lassen, sollte – wie es bei vielen Einrichtungen schon Standard ist – mindestens einen Mengenrabatt eingeführt werden.

Fünf-Euro-Falafel nur in Dahlem

Wer nach dem Drucken noch genügend Guthaben auf der Campuskarte hat, kann sein letztes Bafög dann in der Mensa verprassen. Wenn die Falafel dabei jedoch plötzlich mehr kostet als beim nächsten Imbiss und die Mate mehr als beim Späti, brechen kleine Welten zusammen. Die Preise und Qualität der Gerichte müssen im Bezug stehen zu denen der „Außenwelt“; ein Steak kostet nun mal mehr als Blumenkohl. Aber Falafel gehören schlicht und einfach nicht in die Preiskategorie von Steaks. Genauso wenig übrigens wie Nudeln, die nachmittags in der großen Mensa horrende vier Euro kosten.

Über die Mensa zu meckern gehört zum Alltag der Studierenden, aber die Abwechslung und Qualität der Menüs an der FU lassen sich nun wirklich nicht bemängeln, die jüngste Preiserhöhung schon. Wenn letztere schon unbedingt sein muss, könnten immerhin die Preise der Fast-Food-Varianten angehoben werden, an Stelle der Preise gesunder Optionen – natürlich in Anbetracht des studentischen Wohlergehens.

Insgesamt sollten Studierende an der Uni nicht mehr Geld als außerhalb ausgeben müssen. Gerade auf dem Campus muss dem kleinen Budget entgegengekommen werden, sodass sich auch ein Ersti zufrieden und liquide in der Mensa niederlassen kann.

Autor*in

FURIOS Redaktion

Unabhängiges studentisches Campusmagazin an der FU seit 2008

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2 Responses

  1. arm sagt:

    und eh… für die auf der Webseite errechneten Druckkosten ist der Drucker auch noch nicht geleast und nicht gewartet und geht nie kaputt und verbraucht keinen Strom und muss an kein Netzwerk angeschlossen werden, oder?

  2. Seb sagt:

    Hier kommt ein bisschen durcheinander: die ricoh Drucker/Kopierer/Scanner (in den Bibs zB) haben mit der ZEDAT nichts zu tun. Das Drucken bei den zedat pc pools ist bereits, wie im Text gewünscht, in Voreinstellung doppelseitig und mit recyceltem Papier.

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