Furios verrenkt sich: Fit durch Bieryoga

Unsere Autorin Josefine Strauß liebt Yoga und trinkt gerne Bier. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie Bieryoga als einzig wahre Sportart für sich entdecken würde.

Bieryogis in Aktion. Unverändertes Foto von Bieryoga

In unserer Ferienserie „FURIOS verrenkt sich“ probieren unsere Autor*innen skurrile Sportarten aus.

Bieryoga: Von diesem (Trink-)Sport haben zwar viele meiner Freund*innen schon einmal gehört, aber bis jetzt hat sich noch niemand an die Kombination meiner zwei Lieblingsbeschäftigungen getraut. Zeit, das zu ändern! Ich finde online einen Kurs im Brauhaus Neulich. Die gemütliche Bar liegt in Neukölln und stellt passenderweise auch selbst Bier her.

Huldigt dem Hopfengetränk

Als ich dort ankomme, bin ich bereits gnadenlos zu spät, dennoch lächeln mich alle freundlich an und quatschen kurz mit mir – in anderen Yogastudios wäre das undenkbar. Wir sind sieben Frauen und ich merke deutlich, dass mir die anderen schon ein, zwei Bier voraus sind. Die Stimmung ist locker und es wird viel gelacht – eine schöne Abwechslung zu den sonst eher ruhigen Yogastunden.

Die Übungen werden sehr professionell angesagt und ausgeführt, das hätte ich nicht erwartet. Grund dafür ist die intensive indische Yoga-Ausbildung, bei der Trainerin Jhula auch ihre Bieryoga-Geschäftspartnerin Emily kennengelernt hat.

Bier ist hier überall Programm: Statt dem Sonnengruß gibt es den Biergruß, aus dem Baum wird der Bierbaum. Anweisungen werden ebenfalls mit Hilfe des Hopfengetränks vermittelt – statt einer Armlänge Abstand gibt es einen Bierkasten Abstand. Außerdem soll die Bierflasche auf bestimmten Körperteilen balanciert werden – gar nicht so leicht, wie es aussieht. Zwischen den Übungen ermuntert uns Jhula immer wieder zu einem kräftigen Motivationsschluck. Die Stunde beendet sie dann mit drei lauten „Prost“ statt dem üblichen meditativen „Om“.

Bieryoga statt Tinder

Obwohl an dem Tag nur Frauen teilnehmen, sei der Männeranteil sonst sehr hoch in den Kursen. Schon viele Leute hätten sich laut Jhula beim Bieryoga kennengelernt, denn besonders bei den Partnerübungen kommt man sich näher. Bei einer der Übungen formt man sogar ein Herz. Und was gibt es besseres, als sich in so einer lockeren und witzigen Atmosphäre mit einem Bier in der Hand kennen zu lernen?

Dazu passt auch Jhulas Einstellung: Sie findet es schade, dass Biertrinken als etwas gemeinschaftliches gilt, Yoga dagegen häufig als Einzelkämpfer-Sport wahrgenommen wird. Ihrer Meinung nach sollte man Yoga und Bier am besten zusammen mit anderen genießen.

Natürlich ist das Ganze nicht mit einer klassischen Yoga-Einheit vergleichbar. Normalerweise fühle ich mich nach einer Stunde ausgepowert und entspannt, nach dem Bieryoga fühle ich mich eher bereit zum Weiterziehen. Der Kurs war weniger anstrengend als normales Yoga, weil mehr Pausen eingelegt wurden und Jhula viel Raum zum Ausprobieren gelassen hat. Dadurch ist der Kurs aber auch gut für Yoga-Anfänger geeignet. Außerdem habe ich nette Menschen kennengelernt, was den Spaßfaktor zusätzlich erhöht hat. Wer Yoga nicht zu ernst nimmt und eine gute Einstimmung auf das Wochenende sucht, der wird beim Bieryoga definitiv auf seine Kosten kommen. Ich werde auf jeden Fall wiederkommen – dann aber mit Freundinnen. Denn Jhula hat Recht: Yoga und Bier genießt man am besten gemeinsam.

Wer das Ganze auch einmal testen will, kann sich entweder beim Berliner Bieryoga oder Zuhause ausprobieren.

Autor*in

Josefine Strauß

Kann Dinge besser aufschreiben als aussprechen.

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