Wenn Krieg ein Spiel ist

Actionreiche Kriegsszenen sind seit jeher Bestandteil unserer Pop-Kultur. Passend dazu bietet „Call of Duty: Warzone“ politisch unkorrekten aber großen Spaß. Anabel Rother Godoy ballert sich seit Wochen durch die Pandemie.

Call of Duty
Im neuen CoD-Update geht es ganz schön dystopisch zu. Foto: Activision

„Call Of Duty“ – ein Videospieltitel, bei dem in der Ego-Shooter-Fangemeinde die Augen leuchten. 2003 veröffentlichte der kalifornische Spiele-Publisher Activision den ersten Teil der Serie, etliche weitere folgten. Mal kämpft man im Zweiten Weltkrieg auf Seiten der Alliierten, mal gegen Zombiehorden.

Der aktuellste Teil heißt „Call of Duty: Modern Warfare“, erschienen im Mai 2019. Das wirkt fast schon veraltet, doch Activision bietet regelmäßig Updates an. Das neueste: „Warzone”. Und das hat es in sich.

Activision gab „Warzone“ im März frei. Das Spiel gehört zum Battle Royal-Genre und ist für alle Spieler*innen kostenlos. 

Zwar entschied sich Activision bereits vor Ausbruch der Corona-Pandemie für den kostenlosen Zugang, das Timing ist dennoch perfekt. Bereits am 10. April hatten über 50 Millionen Fans das Update heruntergeladen.

Der giftige Nebel: Lauf, so schnell du kannst! Foto: Activision

Die Story von Warzone ist schnell erzählt. 150 Spieler*innen kämpfen in der fiktiven Stadt Verdansk (inspiriert von Doneszk, Ukraine) ums Überleben. 

Im typischen Battle Royal-Modus schrumpft die Karte immer weiter, um die verbliebenen Spieler*innen zusammenzutreiben. Erschwert wird das eigene Überleben durch einen giftigen, unregelmäßig aufziehenden Nebel. Um ihm nicht zum Opfer zu fallen, muss eine markierte „Safezone“ erreicht werden. Die verkleinert sich ebenfalls ständig. 

Gulag und Gladiatorkämpfe als Zwischenspiel

Stirbt der*die Spieler*in, ist es noch nicht ganz vorbei. Man kommt nämlich ins Gulag. Detailgetreu wird man von zwei Soldaten in eine heruntergekommene Zelle gezerrt. Die Tür bleibt offen und gibt den Weg zu einer Balustrade frei, von der man im Gladiator-Style je zwei Mitspieler*innen gegeneinander kämpfen sieht. Dann ist man selbst dran und kämpft One-on-One um seine Chance weiterzuspielen. 

Das Setting des Spiels besticht durch Details und Vielfalt. In Verdansks Downtown stehen Wolkenkratzer, von deren Dach aus Spieler*innen über die Landschaft blicken können. Die Anzahl von Orten, die es zu erkunden gibt, ist beeindruckend. Wer wirklich alles besuchen möchte, braucht so einige Spieleinheiten.

Das Update enthält spannende neue Features. Eins davon sind die Contracts. Die können eingesammelt und gegen Geld, das man beispielsweise für den Waffen- und Rüstungskauf benötigt, erfüllt werden. So gibt es etwa den Kopfgeld-Contract, bei dem sich Spieler*innen in der Umgebung zu Zielscheiben verwandeln. Diese gilt es zu jagen und zu töten. Ein anderes Feature ist der Plünder-Modus. Dort zählt allein, so viel Geld wie möglich zu erbeuten. Keine Safezone, kein giftiger Nebel, unbegrenzte Wiederbelebung.

Überragende Grafik für realistischen Nervenkitzel

„Call of Duty: Warzone“ ist detailreich und äußerst unterhaltsam. In der Zeit der Selbstisolation ist das Game eine gute Wahl, da man stundenlang spielen kann und trotzdem immer neue Aspekte entdeckt. Warzone wird stetig aktualisiert und die Community erwartet in Zukunft viele Updates, die das Spiel weiterführen. Für schwache Nerven eignet sich „Warzone“ jedoch nicht. Hinter jeder Tür könnte ein Feind lauern und die beeindruckende Grafikqualität trägt dazu bei, dass der Nervenkitzel einen schon mal die Fassung verlieren lässt, wenn man in einer gut gespielten Runde aus dem Hinterhalt gekillt wird. 

Ist man kein*e Profi-Gamer*in, kann man trotzdem viel Spaß an „Warzone” haben. Unter den Top 10 landet man zunächst wohl nicht, aber wie sagt es sich so schön: Dabei sein ist alles. 

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