Mit diesen fünf Tipps überstehst du dein erstes Semester an der FU

Du stehst frierend in deinem zu engen Abipullover in der U3 und fragst dich, was du hier machst und wie du trotz Coronakrise Freund*innen findest? FURIOS erleichtert den Einstieg an der FU und hilft dir dabei, nicht als Arschloch rüberzukommen.

Quelle: pixabay.com Montage: Lena Marie Breuer

Es ist wieder so weit. Ein neues Wintersemester beginnt und damit für viele ein weiteres über der Regelstudienzeit. Doch es gibt auch Hoffnung: Der Abiturjahrgang 2020 schwemmt wieder frische, unverbrauchte Erstis an die Uni. Und genau für die haben wir uns diesen kleinen Ratgeber mit Do’s und Don’ts rund um die Uni ausgedacht.

Wie komme ich durch die Einführungstage?

Für die meisten Erstis beginnt das Semester mit der Einführungsveranstaltung der Unileitung. Das Uni-System Campus Management wird hier zwar erklärt, das versteht aber auch nach vier Jahren noch niemand. Da diese online stattfindet, solltest du dich möglichst auch über deinen Fachbereich informieren. Manche haben auch noch gesonderte Infoveranstaltungen in Präsenz und einige Fachschaftsinitiativen bieten Campus-Rallyes an.

Hierbei gilt: Dabei sein ist alles. Besonders für erste soziale Kontakte ist die Einführungsphase hilfreich. Aber wenn du nicht gleich Klischees bedienen willst, erzähl besser nicht, dass du in der Regelstudienzeit fertig werden willst. Das kann peinlich werden, wenn es dann doch nicht klappt. Genauso solltest du dir verkneifen, dass dein bayerisches Abi viel schwieriger als das Berliner Abi war. Das kannst du gerne anderen Bayuvaren erzählen, ansonsten sei bitte leise.

Wer es nicht pünktlich zum ersten Kennenlern-Event ins Risikogebiet schafft, sollte zusehen, sich möglichst in eine Facebook- oder Whatsapp-Gruppe des Fachbereichs oder Studiengangs einzuschleusen. Dort werden relevante (und weniger relevante) Infos, Deadlines und organisatorisches Zeug weiterverbreitet.

Wie lerne ich neue Freund*innen kennen?

Sicher haben sich nicht wenige von euch entschlossen, ihr trauriges Kaff zu verlassen und gegen die Großstadt einzutauschen. Kein Grund, sentimental zu werden. Sicher kann es erstmal schwer sein, Anschluss zu finden. Dabei kann die Uni aber durchaus helfen. Viele Erstifahrten fallen wegen Corona dieses Jahr leider aus. Manche Fachbereiche bieten allerdings Brückenkurse speziell für Neuankömmlinge  an, bei denen man mit Leidensgenoss*innen einfach in Kontakt kommt.

Zudem gibt es die großartige Institution des Unisports, wo zwar einiges in maroden Schulsporthallen stattfindet, doch die Auswahl ist enorm. Ob Tanzen, Yoga oder Boxen: Sport lockert bekanntlich auf und kann helfen, Anschluss zu finden. Momentan sieht es so aus, als würde der Unisport regulär stattfinden.

Also: Solange Du nicht erzählst, deine Heimatstadt sei “das neue Berlin”, wird dich an der Uni niemand offen anfeinden. Aber auch wenn du nach der ersten Veranstaltung noch kein Gefolge von 20 Fans hinter dir herziehst, heißt das nicht, dass du alleine sterben und in der Mensa gemobbt wirst. (Falls die Mensa denn dieses Semester geöffnet ist und dich mit ihrer kulinarischen Vielfalt verführt – die Currywurst ist gar nicht so schlecht!) Du hast noch jede Menge Zeit, um Freund*innen zu finden. In der Uni hängen einige rum, denen es ähnlich geht wie dir. Die wenigsten davon reagieren mit körperlicher Gewalt auf ein nettes Hallo. Auch Nebenjobs, in denen viele Studis arbeiten, eignen sich sehr gut, um neue Leute zu treffen.

Du kannst in der Uni natürlich tragen, was du willst. Für dein Abitur bekommst du hier allerdings keinen Applaus. Bild: Lena Marie Breuer

Wie finde ich einen Job?

Momentan sieht der Arbeitsmarkt für Studierende nicht gerade rosig aus. Wenn du auf den gängigen Portalen nicht fündig wirst, solltest du dich an der Uni umsehen. Hier werden regelmäßig neue Jobs vergeben. Auch der öffentliche Dienst eignet sich gut, um schnell Geld zu verdienen. Vor allem wenn du noch relativ jung bist, musst du wahrscheinlich regelmäßig beweisen, dass du nicht so naiv bist, wie du in der öffentlichen Wahrnehmung dargestellt wirst. Klingt beschissen, aber da müssen wir leider alle durch. Lass dich auf keinen Fall ausnutzen, wenn du unter miesen Arbeitsbedingungen für den Mindestlohn arbeiten sollst, dann such dir so schnell wie möglich etwas Neues, um da rauszukommen!

Und wenn mir langweilig wird?

Wer in die Tiefen des Universitätslebens einsteigen und die Regelstudienzeit sowieso schon abgeschrieben hat, der*dem stehen die Türen zur Hochschulpolitik offen. Ob für Klimaneutralität, mehr Schließfächer auf dem Campus oder mehr Prüfungsversuche: Das Engagement in diesem Bereich kann sich auszahlen, auch für soziale Kontakte. Auch bei den wöchentlichen Sitzungen der FURIOS sind Erstis immer willkommen. Über Campusjournalismus lernt man die Eigenheiten der FU schnell kennen und kann sich anschließend bei alkoholischen Kaltgetränken über unbeliebte Profs, Mindestlohnjobs oder die Regelstudienzeit auslassen.

Wo finde ich Orte zum Lernen?

Falls du wirklich vorhast, das erste Semester richtig zu studieren (seien wir ehrlich, es bleibt dir ja momentan nichts anderes übrig), ist es ratsam, dir einen Ort zu suchen, an dem du in Ruhe lernen kannst. Die Bibliotheken an der FU sind teilweise offen, man muss aber einen Termin buchen. Als Alternativen dazu gibt es diverse Stadtbibliotheken und die Staatsbibliothek an der Potsdamer Straße.

Hierbei ist es ratsam, sich gegen eine Stadtbibliothek mit Spielecke zu entscheiden, da Vierjährige, die antiautoritär erzogen werden, nicht unbedingt zu einer erhöhten Konzentration beitragen.  Die kostenlose Mitgliedschaft ist auch eine sinnvolle Ergänzung zu den FU-Bibs, da die Staatsbibliothek über ein enormes Sortiment an Literatur verfügt. Als Hilfestellung für Erstis bietet die Unibibliothek Online-Seminare zur Recherche mit Primo sowie zur Literatursoftware Citavi (alternativ Endnote) an.

Jedes Semester kommen neue Erstis an die Uni und begutachten voller Neugier und Erstaunen ihren neuen Lebensraum. Quelle: Pixabay

Letztlich machen alle ihre eigenen Erfahrungen mit der Uni. Und wenn nach dem ersten Semester bei dir noch nicht alles rund läuft, ist wenigstens eines nicht mehr so schlimm: Du bist nämlich dann kein Ersti mehr und kannst endlich über Erstis lästern, weil die auch mit jedem Jahr respektloser werden. Du warst ganz anders!

Zum Schluss noch drei Überlebenstipps des Campusmagazins deines Vertrauens: Tattoos machen dich nicht zur*zum Berliner*in. Auch kein Fernsehturm. Nichts ist „so Berlin”, dass es diese Bezeichnung verdient hat, auch nicht ironisch. Und zu guter letzt, lass dir von einem Campusmagazin nicht vorschreiben, wie du zu sein hast. 

Und jetzt breite deine kleinen Erstiflügel aus und flieg! Am Ende des Ganges warten wir auf dich und servieren Nudeln mit Ketchup. Kannst dich schonmal dran gewöhnen!

Autor*innen

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3 Responses

  1. Anonymous sagt:

    Eine virtuelle Tastatur vom iPad ist nicht wirklich für ordentliche Posts geeignet, siehe Tipos oben;-(

  2. Gerald Haese sagt:

    Das Ersti-Leben, wir schnell von Hybrid zu digital mutiereren, sorge in Deiner Unterkunft für odrentlich Internetpower – nicht nur für Netflix und Co.- und ein Endgerät mit Power (damit es auch für einen virtuellen Hintergrund in WebEx reicht, der das persönliche (Chaos) überdeckt).
    Allen eine tollen Start ins Unileben, trotz Einschränkungen gerade im WiSe.
    Gruß Gerald

  3. Wer gerne einen Arbeitsplatz in den FU-Bibliotheken buchen möchte, der findet Insidertipps auf folgender Website 🙂

    https://www.fu-berlin.de/sites/ub/ueber-uns/news/Arbeitsplatz-Bibliothek.html

    Viel Spaß beim Buchen!

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