Das aktuelle Geschehen rund um die FU im Überblick: Elias Fischer und Jette Wiese stellen die wichtigsten Nachrichten der vergangenen Tage vor – in Text und Video.
Leere Straßen in der Rost- und Silberlaube
Auf dem Campus war es in den ersten beiden Wochen der Vorlesungszeit ungewöhnlich ruhig. Vereinzelt wurden Gruppen von Erstsemestler*innen durch Dahlem geführt, in einigen FU-Gebäuden wird renoviert. Auf den normalerweise nahezu überfüllten Straßen der Rost- und Silberlaube herrscht ansonsten aber gähnende Leere – die meisten Unikurse finden online statt.
Kein Laptop? Arbeitsplätze an der Uni buchbar
Ein bisschen was ist dann aber doch los an der Uni, denn ab dieser Woche sind die Computer der ZEDAT wieder für Studierende zugänglich. Wer keinen Laptop zu Hause hat oder mit Internetproblemen kämpft, kann einen der 80 Arbeitsplätze für jeweils anderthalb Stunden buchen. Alle Informationen und Links zur Anmeldung findet ihr auf der Webseite der ZEDAT.
Hochschulsport bietet digitales Yoga an
Pünktlich zum Semesterstart legt auch der Unisport wieder los. Leider wurden alle Präsenzkurse abgesagt, dafür gibt es aber digitale Alternativen. Bis zu sechs Kurse werden pro Tag online angeboten, und der Hochschulsport hat angekündigt, sein Angebot noch zu erweitern. Bisher gibt’s nur eine begrenzte Auswahl an Sportarten, die sich online gut anleiten lassen, wie etwa Yoga oder Pilates.
Franziska Giffey verzichtet auf Doktortitel
Politisch gab es rund um die FU in den ersten beiden Semesterwochen schon einigen Trubel: Vergangene Woche wurde angekündigt, das Plagiatsverfahren gegen die Bundesfamilienministerin Franziska Giffey nochmal neu aufzurollen. Vor einem Jahr hatte diese wegen 27-facher Täuschung schon eine offizielle Rüge eingesteckt, den Doktortitel durfte sie aber vorerst behalten.
Ein von der FU beauftragter Jurist kam zwar zu dem Entschluss, dass es grundsätzlich rechtmäßig sei, eine Rüge auszusprechen. Ein zweites Gutachten, das die CDU im Berliner Abgeordnetenhaus angefordert hatte, sah das allerdings anders: Eine solche Rüge gebe es im Hochschulgesetz nicht, entweder Franziska Giffey werde der Titel entzogen, oder sie behalte ihn – ohne Rüge.
Am Freitagmittag erklärte Franziska Giffey, das sie auf ihren Titel verzichte. Im Dezember soll Giffey zur SPD-Spitzenkandidatin für das Amt der Regierenden Bürgermeisterin von Berlin nominiert werden. Für das Amt wolle sie trotz der Plagiatsaffäre weiter kandidieren.
Verhandlungen um das Semesterticket stocken
Wird es im April ein neues Semesterticket für Studierende geben? Und wie viel wird es kosten? Das ist momentan noch unklar, denn die Verhandlungen um das Semesterticket stocken. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg will den Preis um drei Prozent erhöhen. Die Studierendenvertreter*innen fordern dagegen das jeweils für ein Jahr gültige 365-Euro-Ticket, eine Preissteigerung wollen sie während der Pandemie jedenfalls nicht akzeptieren. Wie am Donnerstag bekannt wurde, hat der Verkehrsverbund nun ein Ultimatum gestellt. Bis Sonntag sollen die Studierenden der Preiserhöhung zustimmen, sonst gebe es im Sommersemester kein Semesterticket mehr. Wir verfolgen den Streit um das Öffi-Ticket weiter und berichten auf unserer Website.
Berlin University Alliance bietet studentische Tutorien an
Die Berlin University Alliance, der Forschungsverbund von TU, FU, HU und Charité, zeigt nun auch erste Veränderungen für Studierende: Noch bis zum 11.12. können online Ideen für Projekttutorien im Sommersemester eingereicht werden. So sollen Studierende gemeinsam uniübergreifend Seminare mit selbstgewähltem Schwerpunkt organisieren und dazu forschen können. Auch die Kooperation mit
Vereinen und NGOs ist möglich.
Die Tutor*innen werden dabei als studentische Hilfskräfte bezahlt, außerdem können bis zu 750€ an Reise- und Sachkostenzuschuss beantragt werden. „Die Förderung läuft in der Regel über ein bis zwei Semester”, heißt in der Ausschreibung. Ziel sei es, Studierende die Freiheit zu geben, eigenständig an einer Forschungsfrage zu arbeiten. Aus der Studierendenschaft gibt es jedoch Kritik an den Tutorien: demnach soll das Projekt nur Lücken in Lehre und Forschung schließen, für die eigentlich Profs und Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen zuständig seien.
Berlin Science Week
Am Dienstag ging die Berlin Science Week zuende. Die Freie Universität lud im Rahmen dieser zu sechs Online-Veranstaltungen, die unterschiedlichste Bereiche abdeckten. So sprach der Physikprofessor Joachim Heberle über die Suche nach den essentiellen Funktionen von Proteinen, der Politologe Berthold Kuhn referierte über mögliche Messungen, um klimapolitische Prozesse zu bewerten, und die Informatikerin Claudia Müller-Birn diskutierte mit zwei Gästen anderer Universitäten über die Potentiale und Auswirkungen der Video-Kommunikation auf sprachwissenschaftlicher, soziologischer und informationstechnischer Ebene. Auf Anfrage nach dem Output der Diskussion antwortete Müller-Birn: „Also das ganze fing gestern schon genauso an, wie man sich das mit der Online-Kommunikation auch vorstellt: Erst hat nichts so recht funktioniert.” Am Ende sei dies doch ein voller Erfolg gewesen.
„Jahrelang im ganzen Land unterwegs, nur um mit anzusehen, wie das Land untergeht. Hallelulja, wir sind hier um euch zu retten.”
Mit dieser Ansage meldet sich das HipHop-Duo Audio88 und Yassin nach vierjähriger Abstinenz in dem Track „Schlechtes Gewissen”, der letzten Freitag Release feierte, zurück. „Schlechtes Gewissen” ist die erste Auskopplung des für Februar angekündigten Albums „Todesliste” des Duos, das seit Jahren für einen Hauch Sarkasmus, gesellschaftlich-politisches Mitdenken und ziemlich guten HipHop steht.