Zwischen Pflanzenstreicheln und Pferdesperma

Neben den großen Fachbereichen wie der Rechtswissenschaft gibt es an der FU jede Menge wissenschaftliche Nischen, die erforscht werden. Lena Rückerl stellt ein paar von ihnen vor. 

Studiengänge

Altorientalistik

In der Schule noch nicht genug von einer toten Sprache wie Latein gehabt? Dann lies’ doch mal einen Text in Akkadisch, Sumerisch oder Hethitisch: am besten noch in Keilschrift. Das lernt man im Studiengang Altorientalistik und dabei gleichzeitig viel über die Geschichte und Kultur des Alten Vorderen Orients. Wem das nicht reicht, der*die kann im Nebenfach Byzantinistik erfahren, wie die Pandemie schon im sechsten Jahrhundert Europa traf. Also die Pest, nicht Corona.


Pferdewissenschaft

„Hufe klappern, Pferde traben, Springen über’n Wassergraben, über Stock und über Stein: Wer kann das wohl sein? Das sind Bibi und Tina auf Amadeus und Sabrina!“ Wen dieser Kindheitstraum immer noch nicht losgelassen hat, der*die kann sich gemeinsam mit 33 anderen Studierenden von Fortpflanzungstechnik bis Rechtsgrundlagen einiges übers Pferd erklären lassen. Neben dem Bachelorstudiengang Pferdewissenschaft kann man an der FU übrigens auch Pferdemedizin im Master studieren. „Hex-hex, Pling-Pling“ und der Gaul ist wieder topfit.


Tanzwissenschaft

17 Kurse in verschiedenen Tanzarten kann man beim Hochschulsport im Normalfall belegen. Von Ballett bis Videoclipdance ist alles möglich. Aber natürlich wird an der FU nicht nur getanzt, sondern auch geforscht. Im Masterstudiengang Tanzwissenschaft beschäftigt man sich unter anderem mit Masken im Ballett und der Frage, wie man Patrick Swayzes Hüftschwung in Worte fassen kann.


Forschungsprojekte

Und plötzlich der Flachs! Know-how in der Flachsproduktion

„Jetzt mal ganz ohne Flachs.“ Habt ihr euch bei der Redewendung auch oft gedacht, was denn bitte „Flachs“ sein soll? Offenbar ist es eine Pflanze, die irgendwann vor Christus im Alpenraum verbreitet war. Wie das Institut für Prähistorische Archäologie untersucht, wurde aus ihr unter anderem Leinöl gewonnen. Laut Wikipedia heißt das Grün deshalb auch gemeiner Lein. Echt fies, oder?


Pflanzen streicheln im Botanischen Garten

Sind Pflanzen uns Menschen gleich? Wie sollen Menschen mit Pflanzen umgehen? Ausgehend von der Frage, welche Gefühle Besucher*innen, Gärtner*innen und Botaniker*innen zu Pflanzen im Botanischen Garten haben, wird in diesem Projekt genau das erforscht. Gegen Stress soll es ja helfen, Waldbaden zu gehen und Bäume zu umarmen. Ob die Forscher*innen das auch gemacht haben?


Dissertationen

Theorie der Kritzelei

Wenn man sich die Ränder mancher Vorlesungsnotizen anschaut, entdeckt man oft wahre Kunstwerke: Strichmännchen, das Haus vom Nikolaus, Blumen. Dass diese Kritzeleien nicht nur Ausdruck von Langeweile sind, erforschte Christian Driesen in seiner 2016 erschienenen Dissertation Theorie der Kritzelei. Das Ganze ist nämlich hochkomplex (Wahre Kunstwerke eben…).


Animierte Musik – Beseelte Zeichen 

Mickey Mouse und Tom und Jerry sind nur was für Kinder?! Dann fragt euch mal, warum ihr bei König der Löwen immer noch heulen müsst! Saskia Jaszoltowski beschäftigte sich deshalb damit, wie vermenschlichte Zeichentricktiere vertont werden. Warum wir über diese Figuren lachen oder weinen müssen, hängt nämlich sehr stark damit zusammen, welche Geräusche sie von sich geben und wie sie reden.


Alle Illustrationen: Klara Siedenburg.

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