Brett vorm Kopf, Technik auf dem Tisch

Kein Club, kein Kino, kein Konzert – im vergangenen Jahr bestand die Abendgestaltung bei vielen nur noch aus Streaming, vorzugsweise Netflix und Amazon Prime. Ein weiterer Bildschirm nach einem ganzen Tag vor dem PC. Kein Wunder, dass Brett- und Kartenspiele gehypt werden wie nie zuvor. Aber auch in dieser Branche hält die Digitalisierung Einzug. Lena Rückerl stellt hier drei „digitale“ Brettspiele vor.

„Hey Google…“

Schon mal eine Trivial Pursuit-Version aus den 90ern gespielt? Es warten Fragen zu längst vergessenen Stars und bereits verstorbenen Politiker*innen. Die Fußballerfolge der 80er kennen sowieso nur die richtigen Sportfanatiker*innen. Und ganz generell: Was machen Menschen der Generation Z, wenn sie Fragen haben? Genau, sie fragen Google. Know! ist ein Quizspiel, bei dem man den Google Assistant nutzen kann, um aktuelle Antworten auf die Fragen zu bekommen. Im Online-Modus des Spiels geben alle Mitspielenden ihre Antworten ab und fragen letztlich Google nach der Lösung.

Vorteil: Fragen wie „Wie weit ist das nächste Krankenhaus entfernt?“, sind immer aktuell und individuell angepasst.
Nachteil: Das Spiel ist trotzdem nicht besonders abwechslungsreich. Fragen wiederholen sich und die Technik spielt nicht immer mit. Da hilft auch Google nicht weiter. 

Gehen Sie ins Gefängnis

– oder Kreditkarte her!

Mastercard, Visa oder American Express – Wer zahlt denn heute noch mit Papiergeld? Das dachten sich wohl auch die Macher*innen des Brettspielklassikers Monopoly. Bei Monopoly Banking Cash Back erhält jede*r Spielende eine Kreditkarte. Die Bank wird durch ein elektronisches Kartenlesegerät ersetzt.

Vorteil: Schummeln soll aber trotzdem gut möglich sein – erzählt man zumindest.
Nachteil: Diskussionen mit dem*der Spieler*in, die normalerweise die Bank übernimmt, entfallen damit leider.

Übrigens: Die Straßennamen der ersten deutschen Monopoly-Version von 1936 bezogen sich auf Berlin, von der Huttenstraße in Moabit bis zur Insel Schwanenwerder in Nikolassee. Inzwischen gibt es Sondereditionen zu jeglichen Themen von Star Wars über Super Mario bis zu den Beatles.

I am SHERlocked

„Archäolog*innen haben bei Ausgrabungen eine Postkutsche gefunden. Darin enthalten: mehrere nicht ausgelieferte Postsendungen.“, erklärt die Stimme in der App. Einer der Briefe enthalte Notizen zu einem unvollendeten Fall von Sherlock Holmes. Diesen Fall sollen die Spieler*innen bei dem Escape-Game Der Unvollendete Fall von Holmes lösen. Escape-Games erleben gerade einen Hype unter den Brett- und Kartenspielen. Auf Grundlage einer Geschichte löst man meistens ein Rätsel. Unterstützt durch eine App wird die Geschichte in Begleitung von spannender Musik erzählt.


Vorteil: Gadgets wie ein Kompass sind in die App integriert.
Nachteil: Das Spiel ist nur einmal spielbar, denn: Zum einen ist das Rätsel dann gelöst, zum anderen werden Teile des Spiels beim Spielen geknickt, beschrieben oder anderweitig zerstört.


Alle Illustrationen: Antonia Böker

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