Erneut Chaos bei Immatrikulation

FU-Studierende berichten von Schwierigkeiten rund um den Immatrikulationsprozess. Was dahinter steckt, hat FURIOS für euch zusammengefasst.

So sehen Immatrikulationsbescheinigungen in Papierform aus, wie sie einigen Erstsemesterstudierenden aufgrund von Schwierigkeiten im Immatrikulationsprozess ausgestellt wurden. Foto: Julian Sadeghi

Bei den Immatrikulationen an der Freien Universität gab es zum Semesterstart erneut Probleme. Einige Studierende berichten davon, immer noch nicht vollständig eingeschrieben zu sein. Demnach sollen einige eine Papierimmatrikulation erhalten haben, mit der sie zwar Kurse besuchen dürfen, nicht aber in Campus Management wählen können. Wie viele Studierende davon betroffen sind, ist derzeit unklar. Schon im vergangenen Wintersemester hatte FURIOS über Versäumnisse der FU bei der Immatrikulation berichtet.

Erste Spekulationen über Probleme machten am Montag bereits die Runde. Zum ersten Tag des Übergangssemesters habe die FU es „nicht geschafft, alle Studierenden rechtzeitig zu immatrikulieren“, hieß es in einer Rundmail. Eine Studentin berichtet, sie habe schon am 6. Oktober eine E-Mail vom Prüfungsbüro erhalten, in der von Schwierigkeiten bei der Immatrikulation die Rede war. „Sie meinten, wir sollen nichts tun und dass eine Lösung gefunden wird“, sagt sie. Am 15. Oktober, dem Tag der Kurszuteilung, habe sie dann im Studierenden-Service-Center angerufen. Dort hieß es, dass noch mehr Leute betroffen seien und sie den Dozierenden eine Mail schreiben solle. Viele konnten sie aber aufgrund der Platzbeschränkungen nicht teilnehmen lassen. „Weil ich ein Stipendium bekommen habe, muss ich in Regelstudienzeit studieren. Ich hatte Panik, dass das nicht klappen wird. Ich dachte mir, was soll ich denen jetzt sagen. Dass meine Uni es nicht geschafft hat mich rechtzeitig zu immatrikulieren? Die zeigen mir doch ‘nen Vogel!“

Probleme mutmaßlich insbesondere bei Master-Immatrikulation

Auch der Asta bestätigt Beschwerden über verspätete Immatrikulationen. Seit zwei Wochen würden jeden Tag E-Mails von betroffenen Studierenden kommen. Vorwiegend seien dabei Masterstudierende betroffen. Eine genaue Zahl anzugeben sei jedoch schwierig, heißt es. Die Pressestelle der Universität äußert sich auf Anfrage von FURIOS und schreibt: „Es hat keine Versäumnisse gegeben.“ Alle vollständig eingereichten Immatrikulationsanträge für Erstsemesterstudierende seien vor dem Fristende zur Vergabe teilnahmebeschränkter Lehrveranstaltungen bearbeitet worden. Hierbei bezieht sich die Pressestelle aber ausschließlich auf grundständige, also Bachelorstudiengänge. Masterstudiengänge werden nicht erwähnt. Weiter schreibt die FU, dass man aufgrund der pandemiebedingt verkürzten Arbeitszeit auf Mitarbeiter*innen der Studien- und Prüfungsbüros habe zurückgreifen müssen, die die Studierendenverwaltung unterstützten. Trotz alledem war es wohl in einzelnen Fällen notwendig, Papierimmatrikulationen zu verschicken, um den Studierenden eine formelle Immatrikulation und damit wenigstens das Bahnfahren zu ermöglichen.

Studierende wütend über Versäumnisse

Dennoch formiert sich unter Studierenden Protest. Unter dem Hashtag #NoUniWithoutUs gründete sich am Montag eine Initiative, die nun den Asta sowie das Präsidium auf das Thema aufmerksam machen will. Am Dienstagmorgen trafen sich bereits einige wenige Studierende zum Protest vor dem Präsidium in der Kaiserswerther Straße. In einem offenen Brief an Universitätspräsident Günter M. Ziegler fordern Betroffene eine Erklärung für die verspätete Immatrikulation und eine Garantie auf Teilnahmeplätze in Präsenzveranstaltungen. Bisher (Stand 23.10.) haben allerdings lediglich 29 Personen den Brief unterschrieben. Der Asta hat bereits ein Gespräch mit der Initiative für nächste Woche anberaumt. Er fordert die Unileitung auf, zusätzliche Kurse anzubieten, um allen Plätze zu garantieren. Die Uni selbst sagt dazu: „In Fällen, in denen die Zuteilung bereits abgeschlossen ist, können sich Studierende an die für die Lehrveranstaltungen zuständigen Prüfungsbüros wenden.“

Für betroffene Studierende bedeute das allerdings deutlich mehr Aufwand, meint eine von ihnen: „Ich wurde dann zwar am Montag immatrikuliert, aber die Kurse waren schon verteilt und ich musste aus den Restplätzen wählen, was stressig war.“ Ob mittlerweile alle Masterstudierenden wenigstens immatrikuliert sind, ist immer noch unklar. So weist die Dahlem School of Education auf ihrer Webseite immer noch auf Probleme hin.

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