Goldbraunes Laub, wolkenloses Blau und unbegrenzter Tatendrang vermischen sich zu einer altbekannten und doch so lang ersehnten Campusatmosphäre. Zeit für die Rückkehr an die Universität, meinen Charlotte Littgen und Rebeca Schulze Neuhoff.
Die U3 nach Dahlem rattert wieder gut gefüllt durch den alten Fachwerk-Bahnhof und spuckt eine Ladung erwartungsvoller Studierender aus, die fröhlich plaudernd Richtung Campus strömen. Nach anderthalb Jahren stillgelegten Campus verwandelt sich die Freie Universität nun endlich wieder in einen Ort des Zusammentreffens und des persönlichen Austauschs. Das, was noch vor der Pandemie als so selbstverständlich galt, sorgt jetzt für allgemeine Dankbarkeit und Optimismus – so freut man sich doch tatsächlich selbst über die Schlange vor den Toiletten in der Holzlaube.
Freundliche Vielfalt auf der K-Straße
Auch wenn bei weitem noch nicht alle – knapp 40.000 – Studierende wieder zurück auf den Campus gefunden haben, lächelt einem doch hier und da ein freundliches Gesicht auf den langen Gängen der Universität entgegen. Auffallend ist hier besonders die Vielfalt der Sprachen und Kulturen. Die bunte Mischung der Studierenden bringt wieder Leben in die Hörsäle und die kollektive Heiterkeit wirkt fast schon ansteckend. Doch überfüllt sind der Campus und die Mensa noch lange nicht – schließlich gibt es bei weitem mehr Studierende an der FU und nur einige haben bisher das Glück, an Lehrveranstaltungen in Präsenz teilzunehmen. Zwar finden einige Lehrveranstaltungen in hybrider Form statt, doch viele Vorlesungen werden auch dieses Semester trotz dem großen Wunsch nach einem “normalen Unialltag” noch ausschließlich online gehalten. Allen Online-Studierenden, die gerade das Gefühl haben, im Homeoffice dahinzuvegetieren und richtig Lust auf das Campusleben haben, empfehlen wir trotzdem zu kommen! So nutzen viele fleißige Studierende die Bibliotheken auf dem Campus zum Lesen und Lernen. Auch hier gibt es noch deutliche Corona-bedingte Einschränkungen, aber mit der richtigen und frühzeitigen Arbeitsplatz-Buchung kann nun immerhin jeder zweite Platz belegt werden.
Gutes Essen, gute Gesellschaft
Das alltägliche Treiben kehrt auch wieder in die Mensa zurück – so kann man zumindest in der wiedereröffneten Mensa II seit Vorlesungsbeginn wieder warme und günstige Mahlzeiten genießen. Doch nicht nur das Essen lockt die Studierenden in die Mensa. Gerade wenn sich die kalten Herbsttage dem Ende zuneigen und es draußen schon dämmert, eignet sich die hell erleuchtete Cafeteria zum gemütlichen Zusammensitzen oder produktiven Lernen. Andere reihen sich Laptop an Laptop auf den Bänken im Außenbereich aneinander, um noch die letzten Sonnenstrahlen des Herbsttages aufzusaugen. Währenddessen sammeln sich die Sportbegeisterten vor der FU Sporthalle und nutzen das breit gefächerte Kursangebot als Ausgleich zum Stress der ersten Semesterwochen.
Fest steht: Auch wenn der Weg zur vollständigen Normalität des Uni-Alltags noch lang ist, wirkt das aktuelle Campusgeschehen ermutigend und weckt Hoffnung auf eine post-pandemische Zukunft.