AStA neu eröffnet „Galilea“

Mit Beginn des Wintersemesters eröffnet der AStA das Galilea in den ehemaligen Räumen des Ristorante Galileo. Ben Lehmkühler verfolgte die ersten Beratschlagungen zu dessen künftiger Nutzung. 

Die Räumlichkeiten des neu eröffneten Galilea bieten viel Platz für künftige studentische Veranstaltungen. Foto: Ben Lehmkühler.

In den Räumen des früheren Ristorante Galileo eröffnet der AStA mit Beginn des Wintersemesters 2022/23 das Galilea. Zentral im ersten Obergeschoss der Silberlaube gelegen, bietet es auf einer Fläche von 450 Quadratmetern viel Raum für zukünftige Projekte und Veranstaltungen. Interessierte sind eingeladen, den Raum mitzugestalten.

Ein Rückblick 

Nachdem das Ristorante Galileo am 31. März 2022 seinen Betrieb nach 31 Jahren pandemiebedingt eingestellt hatte, legte ein Initiativbündnis aus Mitgliedern der Laiz-, Linken-, KOrFU- und FLINTA*-Liste dem Studierendenparlament einen Antrag vor, in dem die Universitätsleitung dazu aufgefordert wird, „die Räume an die studentische Selbstverwaltung zu übergeben“. Das Studierendenparlament stellte sich am 12. Mai 2022 mehrheitlich hinter den Antrag. 

Auf Anfrage schreibt die Stabsstelle Presse und Kommunikation der Freien Universität, dass es zu der Frage der Raumnutzung ein „sehr konstruktives Gespräch“ zwischen Vertreter*innen des AStA und der Universität gegeben habe. Übereinstimmend mit den „üblichen Bedingungen und Vorgaben, die es im Rahmen des Mieter-Vermieter-Modells an der Universität gibt“, würden die Räume dem AStA zum Zwecke der studentischen Selbstverwaltung unentgeltlich zur Verfügung gestellt, heißt es weiter.

Angesichts der künftigen Renovierung verschiedener Teile der Universität, darunter des Mensa-Bereiches, hätten sich die Beteiligten einvernehmlich auf einen bis zum 30.09.2024 befristeten Mietzeitraum geeinigt. Zwar bestätigt die Universität, dass es Pläne gebe, die Galilea-Räume während der Renovierung der Mensa-Flächen als Ausweichräumlichkeiten zu nutzen, um den Mensa-Betrieb aufrechtzuerhalten. Konkrete Planungen gebe es zurzeit jedoch nicht. Die Hochschulleitung werde „zu gegebener Zeit“ in Gespräche mit dem AStA eintreten und über Ideen und Vorschläge diskutieren.

Die Wünsche der Studierenden

Im Rahmen des ersten offenen Treffens, zu dem der AStA interessierte Studierende eingeladen hatte, konkretisierten sich die Pläne für die Zukunft des Galilea. Grundlegendes Ziel sei es, eine langfristige Struktur für alle zu etablieren, die einen Raum an der Uni bräuchten. Die Zukunft des Galilea liege in den Händen der Studierenden; die Nutzung der Räume solle sich an ihren Wünschen orientieren. Manche in der Runde äußerten so den Wunsch, einen offen, allen zugänglichen Raum des Zusammenkommens zu schaffen. Andere setzen sich für einen kreativen Ort der Kunst, Kultur und Leidenschaften ein. Die meisten der Anwesenden waren sich einig, politischen Gruppen den Raum für Lesekreise, Filmabende und Bildungsveranstaltungen zur Verfügung stellen zu wollen. Es würde versucht werden, neben der Integration bestehender Gruppen einen Fokus auf das Gemeinsame zu legen, aus dem sich neue Möglichkeiten ergeben könnten.

Mögliche Herausforderungen

Perspektivisch möchte der AStA die Aufgabe der Verwaltung und Organisation auf Arbeitsgruppen übertragen. Im Vordergrund steht zunächst, sich auf Entscheidungs- und Abstimmungsverfahren zu einigen, um anschließend im Plenum über das Selbstverständnis des Galilea zu entscheiden. 

Dass die Nutzung der Räume auf zwei Jahre befristet ist, sei hingegen von untergeordneter Bedeutung. Wie Vertreter*innen des AStA hervorhoben, komme es nun umso mehr darauf an, die Organisationsstruktur des Galilea zu erarbeiten: „Je mehr hier passiert und je mehr Bedarf es gibt, desto stärker wird unsere Verhandlungsposition“. 

Das Galilea wird zeigen müssen, dass es sich als Raum behaupten kann, in dem die Interessen der Beteiligten vereint und bestehende Konflikte gelöst werden können. Denn nur gemeinsam wird es gelingen, das Potenzial des Galilea zu entfalten. Um langfristig bestehen zu können, ist es nicht zuletzt auf weitere Studierende angewiesen, die sich an der Entwicklung des neuen, studentisch verwalteten Ortes beteiligen.

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