Es gibt selten genug Zeit, um alle Bücher zu lesen, die auf dem to-be-read-pile liegen. Um im Literaturdschungel nicht verloren zu gehen, stellt Larissa Schäfer ausgewählte Bücher frisch aus dem Druck vor.
Das erste Viertel des Jahres ist schon zu Ende und brachte lesenswerte Romane wie Weltalltage von Paula Fürstenberg, Übersetzungen wie Hier muss es sein von Maggie O’Farrell und Taschenbuchausgaben wie von Ana Iris Simóns’ Mitten im Sommer. Um die Auswahl der vielen Neuerscheinungen in diesem Jahr zu erleichtern, gibt es hier ein paar Tips für neues Lesevergnügen:
13.02.24 Fatin Abbas: Zeit der Geister, Rowohlt
Ein Roman über Liebe, Freundschaft und den Krieg, und der in Saraaya im Sudan spielt. Die Protagonist*innen arbeiten bei einer NGO, kommen aus Sudan und aus dem globalisierten Norden und finden eines Tages eine Leiche vor ihrer NGO. Fatin Abbas selbst kommt aus Khartoum, Sudan, und unterrichtet creative writing unter anderem auch in Berlin. Ihr Debütroman wird Leser*innen gefallen, die Autor*innen wie Bernardine Evaristo mögen.
27.03.24 Irene Solà: Singe ich, tanzen die Berge, Neuauflage von Fischer Taschenbuch
Die katalanische Autorin Irene Solà bringt in ihrem Roman Berge, Wolken und den Wald, Tiere, Menschen und Tote zum Sprechen. Das perspektivreiche Buch spielt in den Pyrenäen und rückt Landschaften, Sagen und Menschen aus mehreren Jahrhunderten in den Mittelpunkt. Die bisherige Auflage vom Trabanten Verlag erhielt viele lobende Kritiken.
25.04.24 Sibilla Aleramo: Eine Frau, Neuauflage vom Eisele Verlag
Sibilla Aleramos autobiografisches Buch Eine Frau gilt als der erste feministische Roman Italiens. Die Autorin lebte im 19. und 20. Jahrhundert und schrieb in Una donna (Originaltitel) über ihre Identitätsfindung und die sie einschränkenden Traditionen. Die neue Übersetzung lohnt sich – nicht nur, da die alten Ausgaben nur noch antiquarisch zu bekommen sind, sondern auch wegen des Nachwortes von Elke Heidenreich.
14.05.24 André Kubiczek: Nostalgia, Rowohlt
Ein persönliches, einfühlsames Buch von André Kubiczek über das Leben in der DDR aus migrantischer Perspektive und über seine Beziehung zu seiner Mutter Teo, die in den 1960ern aus Laos nach Deutschland kam. Ein Roman für Liebhaber*innen von Ocean Vuongs Auf Erden sind wir kurz grandios (On earth we’re briefly gorgeous).