FU-Studierende fordern Rücktritt von Ziegler

Nach der Auflösung des Palästina-Camps an der FU durch die Polizei am 07.05. äußern sowohl Studierende als auch Lehrende Protest und Empörung. Eine Petition fordert den Rücktritt von FU Präsident Günter Ziegler.

Starke Polizeipräsens bei der Besetzung im Theaterhof am 07.05.2024 Foto: Linda Wagner

Am Nachmittag des 07.05. äußerten sich die FU sowie Präsident Ziegler in einer Pressemitteilung zu den Protesten sowie deren Räumung. Darin wird die Räumung durch die Polizei als notwendig gerechtfertigt:  „Diese Form des Protests ist nicht auf Dialog ausgerichtet. […] Wir stehen für einen wissenschaftlichen Dialog zur Verfügung – aber nicht auf diese Weise.” In einer zweiten Pressemitteilung vom Vormittag des 08.05. wird auch von antisemitischen Inhalten gesprochen. Die Festnahmen der Polizei werden mit „Volksverhetzung und Hausfriedensbruch” begründet.

Die Organisation studentsforpalestine_fu teilte als Reaktion auf die Handlungen des Präsidiums eine Petition “Ziegler Resign!”. Darin wird die Entscheidung des Präsidiums, Studierende durch die Räumung der Polizei zu gefährden, kritisiert. „Protestierende wurden mit Pfefferspray angegriffen, geschlagen, gestoßen und mit massiver Gewalt zu Boden geworfen.” Einem offenen Brief gegen Polizeigewalt haben sich außerdem weitere Hochschulgruppen aus ganz Deutschland und Europa angeschlossen.

Der AStA reagierte ebenfalls mit einem Statement. Unabhängig von den Inhalten der Demonstration stufte er die Räumung als unverhältnismäßig ein: „Das Präsidium der sogenannten freien Universität ist verantwortlich für die gewaltsame Räumung und die Gefährdung von Studierenden durch die Polizei. Wir fordern daher das Präsidium zum sofortigen Rücktritt auf.”

Bereits am 07.05. wurde außerdem ein Statement von Lehrenden an der FU Berlin verfasst. Dort unterschrieben bereits mehrere Hundert Lehrende von Universitäten aus Berlin, Deutschland und Europa.

„Wir fordern die Berliner Universitätsleitungen auf, von Polizeieinsätzen gegen ihre eigenen Studierenden ebenso wie von weiterer strafrechtlicher Verfolgung abzusehen. Der Dialog mit den Studierenden und der Schutz der Hochschulen als Räume der kritischen Öffentlichkeit sollte oberste Priorität haben – beides ist mit Polizeieinsätzen auf dem Campus unvereinbar.”

Als Reaktion auf die Ereignisse lädt der AStA auf Instagram für den Abend des 08.05. um 18:30 Uhr zu einer offenen Diskussion, moderiert von dem ehemaligen FU Dozenten Daniel Heinz, ein. “Die Leitung der FU spricht von Dialog, aber lässt ihre Studis ohne Zögern aus der Uni prügeln und stellt Anzeige”, heißt es in der Einladung. Sie wollten eine dialogorientierten Umgang finden.

Autor*in

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert