Wer eine Unterkunft in Berlin sucht, landet früher oder später bei WG-Gesucht: Die Website ist das wohl beliebteste Portal für Wohngemeinschaften. Neben WGs werden auf dem Portal auch ganze Wohnungen und Häuser angeboten. Unser Autor Valentin Hillinger hat sich auf die Suche nach Alternativen begeben.

Die Mietpreise für WG-Zimmer in Berlin steigen immer weiter an. Mittlerweile kostet ein durchschnittliches WG-Zimmer in Berlin 650 Euro pro Monat – das liegt deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von 489 Euro. Nur in Frankfurt am Main und München sind WG-Zimmer noch teurer, wie eine Auswertung des Moses Mendelssohn Instituts ergab. Analysiert wurden dafür die Angebote auf WG-Gesucht. Besonders junge Menschen sind bei WG-Gesucht aktiv. Laut eigenen Angaben sind 74 Prozent der Nutzenden zwischen 20 und 39 Jahre alt.
Für private Suchende und Anbieter ist WG-Gesucht kostenlos nutzbar. Neben den privaten Anbieter*innen gibt es unter den Vermieter*innen auch immer mehr Unternehmen, die auf WG-Gesucht Zimmer anpreisen. Diese können gegen Bezahlung ihre Wohnungsanzeigen auf der Plattform schalten. Für Suchende sind deren Anzeigen sichtbarer, sie werden von der App besser platziert und hervorgehoben.
Zwielichtige Angebote auf WG-Gesucht
Mit mehr als 16,98 Millionen Besuchen pro Monat ist WG-Gesucht, laut eigenen Angaben, eines der größten und bekanntesten Portale. Doch ein Blick auf die Website zeigt: Unter den Anzeigen gibt es auch unseriöse Angebote. Die Betreiber*innen der Plattform haben zwar ein internes Kontrollsystem eingeführt, das Betrugsversuche unterbinden soll – hundertprozentigen Schutz kann dieses aber nicht bieten. Erfahrungsberichte von frustrierten Studierenden, die auf der Suche nach WG-Zimmern sind, finden sich schnell. Viele versuchen deshalb, die großen Plattformen wie WG-Gesucht zu umgehen und auf Alternativen umzusteigen. WG-Gesucht selbst versucht, Tipps zu geben, wie man unseriöse Anzeigen erkennen kann.
Social Media nutzen
Facebook klingt nicht nach einem Geheimtipp – bei der Wohnungssuche kann es sich dennoch lohnen, das alte Profil wieder zu aktivieren. Es gibt unzählige Gruppen zur Wohnungssuche in Berlin, zum Beispiel “Queer Housing Berlin WG”. Ebenso kann Instagram sich lohnen: Auch wenn niemand im engeren Umkreis ein WG-Zimmer anzubieten hat, kann man von den Netzwerkeffekten von Instagram profitieren. Wenn genug Personen die Story teilen, können über viele Ecken doch noch Suchende zueinander finden.
Flatsforfriendz: Alternative zu WG-Gesucht?
Flatsforfriendz hat sich zu einer echten Alternative zu WG-Gesucht entwickelt. Die Suche basiert auf Instagram – mittlerweile gibt es auch eine eigene App von Flatsforfriendz. Gegründet wurde die Plattform 2020. Wer auf Portale und Plattformen verzichten möchte, kann auch direkt bei Immobilienunternehmen und Genossenschaften anklopfen. Oft hat man hier den Vorteil, weniger Wettbewerb zu haben. Meistens muss man sich auf eine Warteliste setzen lassen – doch mit Glück kann man so die richtige Wohnung finden. Und sollte auch das keinen Erfolg bringen, kann man immer noch einen Zettel im Wunschkiez aufhängen.