Wer seid ihr?
Wir sind die Juso-Hochschulgruppe an der FU, stehen für linke Bildungspolitik und sind an der FU seit 35 Jahren aktiv. Derzeit besetzen wie vier StuPa-Sitze und sind nicht AStA-tragend. Wir sind an die Jusos angebunden, haben aber bis auf Bundesebene unsere eigenen Organisationsstrukturen.
Welche konkreten Initiativen wollt ihr ergreifen, wenn ihr ins StuPa gewählt werdet?
Wir hoffen, dass sich die Mehrheitsverhältnisse im StuPa ändern und somit endlich ein transparenter AStA möglich wird. Ein konkretes Projekt wäre die Öffnung des Haushaltsausschusses für Mitglieder der Opposition.
Was ist euer Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zu anderen Gruppen?
Wir stehen sowohl für linke Politik, als auch für die Einberufung der demokratisch gewählten Gremien und haben über unsere Gremienarbeit in den letzten Jahren bewiesen, dass wir uns engagiert und entschieden für die Belange der Studierenden einsetzen.
Mit welchem Einsatz habt ihr euch die (Wieder-) Wahl ins StuPa verdient?
Wir haben versucht, uns auf StuPa-Ebene aus der Opposition heraus für Transparenz einzusetzen und Kritik und Kontrolle auszuüben. Außerdem haben wir über unsere Sitze im Akademischen Senat, der Kommission für Lehrangelegenheiten, im Fachbereichsrat und im Institutsrat PolSoz bewiesen, dass wir auf breiter Ebene hart für die Interessen der Studierenden arbeiten.
Wie wollt ihr mehr Interesse bei den Studierenden für Campuspolitik und das StuPa wecken? Wie wollt ihr die Wahlbeteiligung erhöhen?
Derzeit weiß nur ein Bruchteil der Studierenden, was der AStA macht und welche Positionen er vertritt – das muss sich ändern. Wenn die Studierenden ihren AStA als aktiven hochschulpolitischen Akteur wahrnehmen, der sich um ihre Belange kümmert, steigt auch das Interesse. Entscheidungen von AStA und StuPa müssen auf einfachem und schnellem Wege kommuniziert werden.
Wie bewertet ihr die Arbeit des AStA im vergangenen Jahr?
Auch wenn der AStA grundsätzliche Aufgaben wie das Bereitstellen eines Beratungsangebotes erfüllt hat, bleiben einige fundamentale Kritikpunkte: Der AStA stellt einen intransparenten Haushalt auf, nutzt seine Möglichkeiten um politisch aktiv zu sein nur unzureichend und schafft es nicht die breite studentische Öffentlichkeit zu erreichen bzw. ihr Interesse zu wecken.
Sollte des Semesterbeitrags aufgrund der gefallenen Zinseinnahmen auf 8 Euro erhöht werden?
Die gesunkenen Zinseinnahmen sind Fakt. Bevor aber über eine Erhöhung der Beiträge der Studierenden gesprochen wird, muss klar sein wofür das Geld derzeit ausgegeben wird. Nur dann kann entschieden werden, ob der Haushalt Einsparpotential bereit hält oder ob eine vorübergehende Erhöhung der Beiträge unvermeidbar ist.
Wie steht ihr zum Zukunftskonzept „Internationale Netzwerkuniversität“? Welche alternativen Leitbilder haltet ihr ggf. für besser?
Das Konzept der „Internationalen Netzwerkuniversität“ setzt einen Schwerpunkt auf Exzellenz und Spitzenforschung. Diese Form der Elitenbildung sehen wir kritisch, gute Bildung sollte allen zur Verfügung stehen! Dazu gehört auch eine gute Lehre, die beim Streben nach Exzellenz immer wieder das Nachsehen hat.
Wenn ihr könntet: Welche Liste würdet ihr am liebsten aus den Wahlvorschlägen streichen?
Es treten über 40 Listen zum StuPa an, von denen sich vor allem die AStA-tragenden Listen inhaltlich kaum unterscheiden und/oder nur Ein-Thema-Wahlkämpfe fahren, wie oft schon am Listennamen erkennbar ist. Abgesehen davon widerspricht diese Frage unserem demokratischen Grundverständnis. Unsere Vorstellung ist nicht, dass uns zuwiderlaufende Listen und Kandidaten nicht antreten dürfen, sondern dass sie aufgrund ihrer Programme und Positionen nicht gewählt werden.