Kein Typ für’s Tutu

Ballett ist doch kinderleicht. Das dachte sich Florian Schmidt – allerdings nur so lange, bis ihn der Hochschulsport eines Besseren belehrte.

Wo bin ich hier gelandet?

Wo bin ich hier gelandet? Illustration: Christoph Spiegel

Ein weiter Saal, überall Spiegel, große Fenster; leichte Klaviermusik schwingt durch den Raum. Aber an mir läuft der Schweiß runter. »Halbe Spitze und jetzt zur Seite«, ruft eine Frau. »Du hast gut reden«, denke ich, während ich versuche, gleichzeitig die Arme auszubreiten und den Fuß auf Zehenspitzen nach hinten rechts zu strecken. Vor ein paar Jahren in »Dornröschen« sah das doch so einfach aus. Jetzt merke ich zum ersten Mal am eigenen Körper, wie viel Arbeit hinter dem so anmutig wirkenden Sport steckt. Für eine Stunde nehme ich am Ballett-Anfängerkurs des FU Hochschulsports teil – ich, der sich sonst eher grobmotorisch auf Judomatten oder bei McFit austobt. Gemeinsam mit 20 weiteren jungen Leuten, unter ihnen auch zwei weitere Männer, versuche ich es so zu machen wie Ana, die Ballettlehrerin.Sie gibt sich wirklich große Mühe mit mir, zeigt mir alles ganz genau. Trotzdem wird der Verdacht, dass mein Körper nicht für diesen Sport gemacht ist, schnell zur Gewissheit. Stattdessen habe ich nach einer Stunde ein neues, äußerst schmerzhaftes Gefühl dafür gewonnen, wie viele Muskeln eigentlich in meinen Füßen stecken. Ich humpele zurück in die Umkleide und hänge die Ballettschläppchen für immer an den Nagel. Dann doch lieber pumpen.

Autor*in

FURIOS Redaktion

Unabhängiges studentisches Campusmagazin an der FU seit 2008

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