150 Euro auf dem Konto, fünf Tage bis Monatsende und eine Frage: Wie viel wird danach wohl noch übrig sein? Kirstin MacLeod hat sich selbst einmal auf die Finger geschaut.
17. Montag
Ein Monster namens Mensa-es verschlingt gierig meine Scheine und hinterlässt im Portemonnaie nur gähnende Leere. Normalerweise würde ich an einem Montag ohne Bedenken den Zehner zücken, doch heute müssen fünf Euro reichen. Der Sparfuchs in mir ist erwacht und überschlägt. Meine Bilanz bisher: 60 Cent für ein ofenfrisches Brötchen am Morgen. Futter für den Schweinehund. In der Mensa Kaffee für 60 Cent und weitere vier Euro auf der Mensakarte. „Kein Cent mehr!“ lautet meine Devise für heute und tatsächlich: Ich bleibe hart – aber uach allein, während meine Freunde am abend ein Bier trinken gehen. (5,60)
18. Dienstag
Es geht auch ohne Bäcker! Geschmacksarme Cornflakes stärken mich für den zweiten Spartag. Uni, du machst mich arm! 30 Euro im Kopierladen, 60 Euro für Lehrbücher. Ist mir Bildung so viel wert? Gierig beäuge ich die Nudeltheke, aber das Mensa-Monster füttere ich heute nicht mit meinen Scheinen. Ein Blick in die Brotdose und meine Laune sinkt gen Keller – jammi, labbriger Toast. Ich brauche eine Auszeit und werde schwach: Kinoabend. Auf Isolation habe ich keinen Bock mehr. Mit 10 Euro bin ich dabei. (100,00)
19. Mittwoch (0,00)
20. Donnerstag (9,10)
21. Freitag
Und schon wieder ist der Kühlschrank leer. Ich setzt mir ein Limit von 20 Euro und sage „ja“ zu „gut und günstig“. Vor den horrenden Alkohol-Preisen schrecke ich zurück. Alles außer billigem Dosenbier sprengt mein Budget. Stattdessen schnorre ich mich durch die Gegend – mein Schmarotzerdasein funktioniert. Ein letztes Mal wird gerechnet: Von den 150 Euro sind ganze 15,30 übrig. Geht ja noch. Aber dann: 10 Euro Eintritt im Club, das ist doch pervers. Meine Stimmung ist im Minus – mein Alkoholpegel sicher auch.