An der FU gibt es eine neue Hochschulgruppe: „Mehr Demokratie“. Sie will die Möglichkeiten zur studentischen Mitbestimmung verbessern. Robert Ullrich und Lilli Williams waren bei der Gründung dabei.
Das hochschulpolitische Spektrum an der FU wird noch etwas bunter. Ab sofort gibt es eine neue Hochschulgruppe, ihr Name: „Mehr Demokratie“. Getragen von Ria Schulz, Mathias Bartelt und Martin Burwitz ist sie ein Ableger des gleichnamigen Vereins zur Belebung demokratischer Bürgerbeteiligung in Deutschland. Nach einer Gruppe an der Universität Münster ist damit an der FU der zweite universitäre Ableger des Vereins entstanden.
Der Verein versteht sich als parteiübergreifend und unabhängig. Derzeit aktive Vereinsmitglieder gehören unterschiedlichen politischen Strömungen an: „Vom Attac-Spektrum bis zur CDU“ , sagt Bartelt. Aus Sicht der drei Gründer gilt es für „Mehr Demokratie“ nicht nur auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene zu streiten, sondern auch an der Freien Universität. Demokratische Defizite sehen sie zum Beispiel bei den professoralen Mehrheiten in allen hochschulpolitischen Gremien und bei einer fehlenden Studierendensatzung.
Mehr als nur FU-Themen
Beim konstituierenden Treffen am diskutierten neun Studierende aus Fachbereichen von Politik bis Physik über die Grundausrichtung und konkrete Projekte der Gruppe. Bartelt referierte über die Möglichkeiten einer Urabstimmung zur Rahmenstudien- und Prüfungsordnung (RSPO). Es wurde vorgeschlagen, der bestehenden Teilgrundordnung der FU eine echte Verfassung folgen zu lassen und die Studierenden über die Mitbestimmungsrechte in der Hochschulpolitik besser aufzuklären.
Die Themen sollen sich jedoch nicht nur auf die FU beschränken, sondern sich auch an allgemeinpolitischen Debatten orientieren, beispielsweise durch Diskussions- oder Filmabende an der Universität. Für die nähere Zukunft planen die Initiatoren eine Informationsveranstaltung zu studentischer Mitbestimmung an der FU.
Keine Kanidaten für AS und Stupa
Im Unterschied zu anderen aktiven Hochschulgruppen gehört zum Selbstverständnis von „Mehr Demokratie“ die Neutralität in inhaltlichen Fragen und die Vermeidung ideologischer Positionen. Das bedeutet, dass die Gruppe weder für den Akademischen Senat (AS) noch für das Studierendenparlament (Stupa) Kandidaten aufstellen will.
Außerdem soll in Hinsicht auf aktuelle Debatten grundsätzlich eine inhaltliche Positionierung vermieden werden. Sich bei der hochschulpolitischen Arbeit nicht in Grabenkämpfe zu verstricken, ist offenbar ein wichtiges Anliegen der Gründer. Oder wie Bartelt seine Sicht auf die Aufgaben der neuen Hochschulgruppe auf den Punkt brachte: „Engagieren ja, kandidieren nein.“
Das nächste Treffen der Hochschulgruppe „Mehr Demokratie“ ist für den 7. November 2012 um 18 Uhr im Seminarzentrum der Silberlaube angekündigt.
Muss ja auch keine eigenen Kandidaten aufstellen. Die Mitglieder kandidieren ohnehin für andere Listen. Und sind eigentlich große Experten in Sachen Grabenkampf. Aber auch große Experten darin, immer mal wieder auf neue populäre Bewegungen aufzuspringen. Regelrecht ein Wunder, dass Mathias Bartelt nie Mitglied der Piraten-Hochschulgruppe war.
“Außerdem soll in Hinsicht auf aktuelle Debatten grundsätzlich eine inhaltliche Positionierung vermieden werden”
Inhalte überwinden! Yeah!
Das ist doch wieder nur ein Verein, um das Geltungsbedürfnis von Mathias Bartelt zu befriedigen…