Von Bücherregalen und tragenden Säulen

Berlins neuer Bürgermeister Michael Müller (SPD) stattete der FU vergangene Woche einen Antrittsbesuch ab. Abschluss der Blitzvisite war ein Rundgang über den Campus Dahlem. Unsere Autorin Alexandra Brzozowski war dabei.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller und FU-Präsident Peter André Alt. Foto: Bernd Wannenmacher

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (links) und FU-Präsident Peter André Alt. Foto: Bernd Wannenmacher

In den Semesterferien ist an einer Universität nicht viel los, sollte man denken. Doch am Eingang der Rost- und Silberlaube herrschte vergangenen Freitag reges Treiben: Hastig wurden Klinken und Türen blitzblank geputzt und selbst die Zettel an den sonst immer so chaotischen Pinnwänden in den Fluren schienen geradegerückt worden zu sein. Alles musste passen, als am Nachmittag die schwarzen Wagen vorfuhren. Heraus traten Berlins neuer regierender Bürgermeister Michael Müller und Wissenschaftsstaatssekretär Steffen Krach. Die beiden Politiker wollten sich gemeinsam mit FU-Präsident Peter-André Alt und dem Kanzler der FU, Peter Lange, einen Überblick über den Campus verschaffen. Müller folgte damit einer Einladung der FU.

Erster Programmpunkt war ein Gespräch zur aktuellen Bildungspolitik, das unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt wurde. Hauptthemen waren das neue Investitionsprogramm für die Hochschulen und die Verwendung der frei werdenden Bafög-Mittel in Höhe von jährlich 32 Millionen Euro. Alt zog nach der Unterhaltung eine positive Bilanz: „Der Regierende Bürgermeister hat sich in Hochschulfragen als überaus sachkundig erwiesen und wird unsere Anliegen sicher auch in Zukunft unterstützen.“

Hoher Besuch in leeren Hallen

Im Anschluss führte die Unileitung ihre Gäste über den Campus Dahlem. Vor dem Eingang der Rost- und Silberlaube nahm die Runde kurz staatsmännisch Aufstellung für die Fotografen, bevor sie – mit den Fotografen im Schlepptau – den Weg durch die leeren Gänge der Rost- und Silberlaube antrat. Der Spaziergang begann mit einem kurzen Stopp an der Philologischen Bibliothek. Danach ging es vorbei am Sportlercafé – wo Müller einige sichtlich verdutzte Studenten überraschte – zum aktuellen FU-Großprojekt: der Baustelle der „Holzlaube.“ Dort waren die Vorbereitungen für den Einzug der 24 Institute, der sogenannten „kleinen Fächer”, noch in vollem Gange. Die versprengten Bauarbeiter ließen sich vom hohen Besuch nicht beirren und bauten letzte Regale auf.

Lach- und Sachgeschichten

Alt unterstrich die Bedeutung des Neubaus für die FU und erklärte den Besuchern die Funktionsweise der elektronischen Buchsuche. Beim Schlendern zwischen den leeren Bücherregalen und mit dem Klicken der Kameras im Hintergrund wurde mit Stolz auch das Fassungsvermögen der neuen Bibliothek verkündet: 1.000.000 Bücher. Müller war sichtlich beeindruckt. Beim Verlassen der Baustelle beklagte Alt, dass die Verschraubungen am Gebäude oft gestohlen würden. „Ach wie, die werden rausgedreht?“, staunte Müller, was Erheiterung hervorrief.

Endstation war das sanierungsbedürftige Chemie-Institut. Obwohl sich die Gruppe während des Rundgangs einige Male verlaufen hatte, schienen die Beteiligten am Ende zufrieden. „Die Wissenschaft ist eine der tragenden Säulen in Berlin”, erklärte Müller noch und war so schnell er gekommen war, auch schon wieder weg. Nur knapp eine Stunde hatte der Rundgang über das Campusgelände gedauert.

Autor*in

FURIOS Redaktion

Unabhängiges studentisches Campusmagazin an der FU seit 2008

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